Der Markt für Netzausrüster

Der Markt für Netzausrüster: Zwei Hochzeiten, noch kein Todesfall

27.09.2006

In anderen Ländern präsentierte sich der Sektor Telekommunikation in besserer Verfassung. So geht das European Information Technology Observatory (Eito) 2006 von einem Umsatzwachstum von 2,2 Prozent in der Europäischen Union aus. Spitzenreiter ist mit einem Plus von 3,6 Prozent Großbritannien.

Erhöhte Investitionsbereitschaft

Dass sich der Umsatz mit Komponenten für den Auf- und Ausbau von Telekommunikationsnetzen in Deutschland eher zögerlich entwickelt, ist allerdings nicht auf einen Einbruch der Nachfrage zurückzuführen. Im Gegenteil: Sowohl die Mobilfunk-Provider als auch die Betreiber von Festnetzen sind dabei, ihre Infrastrukturen auszubauen beziehungsweise zu modernisieren.

"In Europa erhöhten die Telekommunikationsfirmen ihre Investitionen zwischen 2004 und 2005 um zehn Prozent auf 54 Milliarden Euro", sagt Stéphane Téral, Analyst bei der Marktforschungsfirma Infonetics. Für 2006 erwartet er Ausgaben von 60 Milliarden Euro. "Vor allem Großprojekte wie der Aufbau eines neuen Breitbandnetzes durch die Deutsche Telekom, werden zu höheren Ausgaben in den Bereichen Digital Subscriber Line, Glasfaserleitungen sowie IP/MPLS (Internet-Protocol/ Multi-Protocol Label Switching) führen", so Téral.

Die Telekom-Tochter T-Com investiert hierzulande bis Ende des Jahres rund 500 Millionen Euro in den Aufbau eines schnellen VDSL-Netzes (Very High Speed Digital Subscriber Line). Bis Anfang 2007 will der Anbieter darüber sechs Millionen Haushalte in zehn Ballungszentren erreichen. VDSL bietet Datenraten von bis zu 50 Mbit/s; damit lassen sich Kinofilme in hoch auflösender Qualität ins Wohnzimmer transportieren. T-Com-Kunden können sich zudem Spiele der Fußball-Bundesliga via Internet zu Gemüte führen.