Sybase-CEO John Chen Foto: Sybase
CW: Sybase hat viel Kontakt zu Linux-Anwendern. Sind Ihre Kunden besorgt wegen SCOs Urheberrechtsklage?
CHEN: Einige Kunden haben in der Tat ihre Verunsicherung zum Ausdruck gebracht. Zwei unserer Großkunden wollen sogar ihre Linux-Projekte zurückfahren und erst einmal abwarten, wie sich der Fall entwickelt. Ernsthaft besorgt bin ich aber nicht, zumal uns die Kunden unverändert auffordern, immer mehr Anwendungen von Unix oder Windows NT auf Linux zu portieren.
Als Repräsentant der IT-Industrie muss ich allerdings sagen, das Ganze ist eine Schande. Die Linux-Plattform bedient ein bestimmtes Marktsegment, und ich hasse es, zusehen zu müssen, wie ein sehr etablierter Anbieter an diesem Fundament rüttelt. Wird die Open-Systems-Bewegung durch so etwas gestoppt, geht das auf Kosten der Innovation und dient am Ende nur den ganz Großen. Es ist bedauerlich, dass hier mit Dreck geworfen wird.