Bewerbung: Sorgfalt zahlt sich aus

04.03.2005
Von in Ingrid

Marcus Fischer, Audi: "Bewerber nehmen die Online-Bewerbung inzwischen ernster und machen weniger Fehler."

Viele Unternehmen erlauben nur noch die elektronische Bewerbung anhand eines vorgegebenen Bewerbungsbogens. Sollen die Unterlagen als E-Mail an das Unternehmen versandt werden, empfiehlt sich als Datenformat die bewährte PDF-Datei; die elektronische Mappe sollte nicht größer als ein Megabyte sein. Eine elektronische Bewerbung hat Vor- und Nachteile: Sie ist schnell verschickt, doch wenn es mit der Rechtschreibung hapert oder unübliche Datenformate verwendet werden, verderben sich selbst Kandidaten, die von ihrer Qualifikation her für den Job geeignet wären, ihre Chancen.

Mittlerweile etablieren sich deshalb auch im E-Recruiting Standards, die Jobsuchende kennen sollten. Die Buchautorin Svenja Hofert empfiehlt in ihrem Ratgeber "Stellensuche und Bewerbung im Internet" aus dem Humboldt-Verlag beispielsweise, zunächst nur Anschreiben und Lebenslauf zu verschicken, und rät davon ab, Bilder, Tabellen oder exotische Schrifttypen zu verwenden. Auch mit Komprimierungsprogrammen seien viele Empfänger überfordert. Die elektronische Bewerbung sollte nach Möglichkeit nicht über E-Mail-Dienste wie GMX oder Web.de verschickt werden, da angehängte Werbebotschaften unpassende Inhalte enthielten. Ebenso empfiehlt die Expertin, keine Eingangsbestätigung vom Adressaten zu verlangen, sondern nach einer Woche zum Telefonhörer zu greifen und persönlich nachzufragen.

Tipp: Personaler wollen perfekte Unterlagen, mit denen sie auf einen Blick entscheiden können, ob der Bewerber für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommt. Sie rücken sich und Ihre Qualifikation schneller ins Rampenlicht, wenn Sie Ihre Unterlagen übersichtlich gestalten und gängige Fehler vermeiden. Es hilft, sich in die Position ihres Gegenübers hineinzuversetzen und zu überlegen, welche Informationen ihm die Entscheidung erleichtern.

Von Verweisen auf eine eigene Bewerber-Homepage oder eine mitgeschickte CD-ROM, auf der Personal-Manager sich die benötigten Unterlagen selbst zusammen suchen müssen, wollen die wenigsten Personalabteilungen etwas wissen. Lediglich für Bewerbungen von Web-Designern sind diese Formate erlaubt. Ansonsten interpretieren viele diese umständlichen Bewerbungswege als schlechten Stil und fehlenden Service am künftigen Arbeitgeber. Dagegen kann es durchaus sein, dass Arbeitgeber Google ansteuern, den Namen des Bewerbers eintippen und sich informieren, in welchen Internetforen denn die künftigen Mitarbeiter unterwegs sind. Wenn die Suchmaschine halbseidene Zitate oder gar Anstößiges zutage bringt, kann sich das negativ auf den weiteren beruflichen Werdegang auswirken.