Bewerbung: Sorgfalt zahlt sich aus

04.03.2005
Von in Ingrid

Seriosität ist hier oberste Maxime; Urlaubsfotos, Schnappschüsse, Ablichtungen in allzu lässiger Kleidung oder unscharfe Bilder mit der eigenen Digitalkamera mögen zwar für Erheiterung im grauen Alltag eines Personalers sorgen - dem Bewerbern schaden sie nur. Deshalb lohnt es sich, sich im adretten Outfit in ein professionelles Fotostudio zu gehen. Das gilt auch für das Vorstellungsgespräch: Bevor Sie sich auf den Weg machen, sollten Sie Ihre Kleidung kritisch begutachten. Frauen sollten transparente und schulterfreie Kleidung ebenso vermeiden wie T-Shirts mit Spaghettiträgern oder tiefe Ausschnitte; Männer sollten Anzug und Krawatte statt karierter Flanellhemden tragen. Ein gepflegtes Äußeres ist selbstverständlich.

"Jemand, der sich allzu salopp auf einem Foto präsentiert, hat nicht verstanden, worum es geht", interpretiert Fischer die misslungene Selbstdarstellung. Auch Ackermann von der Deutschen Bank erhält immer noch Bewerbungen mit Urlaubsfotos. "Das zeugt von fehlendem Respekt gegenüber dem Arbeitgeber; Respekt erwartet der Bewerber ja auch vom Unternehmen", so der Personal-Manager. "Ein Foto gehört für uns auf jeden Fall zu einer Bewerbung dazu", erklärt Schaffer. Allerdings sollte es nicht mit einer Büroklammer am Lebenslauf befestigt sein.

Die Avanade-Personalfrau Limberger dagegen erwartet im ersten Bewerbungsschritt noch kein Foto. Deplatziert wirken ihrer Meinung nach selbst fabrizierte Digitalfotos mit Fußballpokalen im Hintergrund, um nur ein Beispiel aus ihrem Erfahrungsschatz zu zitieren.

Tipp: Die meisten Personalchefs suchen das Foto in der rechten oberen Ecke des Lebenslaufs. Ob eingeklebt oder in guter Qualität gescannt, bleibt dem Bewerber überlassen. Frauen wirken erfolgreicher und kompetenter, wenn sie maskulin aussehen, ergab eine kürzlich veröffentlichte Studie. Deshalb sollten Bewerberinnen grelle Farben, opulenten Schmuck und zu viel Make-up vermeiden.

Telefonisches Vorgespräch

Bevor Yasmine Limberger geeignete Kandidaten zum persönlichen Vorstellungsgespräch einlädt, führt sie und ein Kollege aus der Fachabteilung jeweils ein Telefoninterview, um grundsätzliche Fragen zu klären und einen ersten Eindruck zu gewinnen. "Wir sprechen jeweils rund 45 Minuten mit den Bewerbern. Ich kläre noch Fragen zum Lebenslauf, Gehaltswünsche, Einstiegstermin und Englischkenntnisse ab. Im zweiten Teil des Interviews geht es darum, das technische Wissen unter Beweis zu stellen." Bewerber sollten sich auf diese Hürde gut vorbereiten; rund 30 Prozent scheitern bereits hier.