Behörden halten sich bei Outsourcing zurück

30.07.2003
Von 
Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Mit der DV steht es nicht zum Besten

Laut einer vom Beratungshaus Pricewaterhouse-Coopers erstellten „Kommunalstudie 2002“ erwägen nun immerhin die Hälfte der 97 befragten Städte, Aufgaben abzugeben, wenn private Unternehmen diese ebenso gut und wirtschaftlich erfüllen können. Gerade die Informationstechnologie, darüber herrscht weitgehend Einigkeit, bietet sich dafür an. Den diesbezüglichen Handlungsbedarf bestätigt eine Befragung der Karlsruher Fiducia IT AG unter mehr als 1400 bundesdeutschen Stadtverordneten im Mai 2003. Diese konstatieren, dass es mit der DV in ihrer Verwaltung „nicht zum Besten steht“. Dadurch werde nicht nur der Service für die Bürger schlechter, auch die Zusammenarbeit der Ämter untereinander sowie deren Online-Angebote leiden darunter. Rund zwei Drittel der Befragten befürworten daher, beispielsweise die Verantwortung der

kommunalen Rechenzentren in die Verantwortung privater Dienstleister zu übergeben.

Die Ziele, die die öffentliche Hand mit der Auslagerung von IT verfolgt, ähneln auf den ersten Blick denen der Privatwirtschaft: Kosten senken, Prozesse effizient gestalten und der Zugriff auf IT-Know-how sind zumeist Ausgangspunkt der Überlegungen. Beiden Welten gemein ist auch der Umstand, dass sich IT in den letzten Jahren zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt hat.

Doch bereits in der Kostenfrage lohnt sich ein genaueres Hinsehen. Denn während Unternehmen ihr Handeln an der Maximierung des Gewinns ausrichten, stellen Behörden so genannte öffentliche Güter zur Verfügung. Die Wirtschaftlichkeit, mit der diese Services erbracht werden, steht an zweiter Stelle. Gefragt sind Prozesse, die die Verwaltungsabläufe beschleunigen, sowie IT-Know-how und -Kompetenz.