Acer lehrt die Konkurrenz das Fürchten

03.03.2004
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

In Europa verdoppelte Acer im vierten Quartal 2003 seine verkauften Stückzahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 675 000 auf 1,19 Millionen PCs, erhöhte den Marktanteil von 4,7 auf sieben Prozent (Steigerung von 75,9 Prozent) und belegt damit in Europa im Weihnachtsquartal 2003 Platz drei.

Noch im September 2001 hatte die Meta Group geschrieben, PC-Hersteller aus dem zweiten Glied wie Acer könnten in den kommenden zwölf Monaten gegen die großen Vier im PC-Markt - also Compaq, Dell, HP und IBM - kaum konkurrieren und sollten sich auf Marktnischen oder bestimmte geografische Regionen konzentrieren.

Diese Sicht dürfte sich mittlerweile erheblich geändert haben. Denn genau zum damaligen Zeitpunkt setzte Acer zum großen Sprung an, als Firmenboss Stan Shih die Parole ausgab, sein Unternehmen müsse sich auf seine Kernkompetenz PCs und PC-Server konzentrieren.

Besonders bemerkenswert ist, dass Acer gerade auch im als konservativ geltenden hiesigen Markt so schnell reüssierte. Dell etwa hatte den deutschen Markt 1987 betreten und fast 15 Jahre benötigt, um in den Top-Ten der PC-Anbieter erstmals aufzutauchen.

Gründen für den Erfolg

Für diesen Erfolg Acers gibt es mehrere Gründe. Vordergründig am augenfälligsten ist die Marketing- und Produktoffensive, mit der die Asiaten den deutschen Markt massiv angingen. Alle paar Wochen liegen den großen Tageszeitungen Flyer mit den neuesten Angeboten bei. Die Massenwiederverkäufer Saturn-Hansa und Media-Markt vertreiben gleich mehrere Produktlinien von Acer. Die Beispiele Medion oder Gericom zeigen dabei, wie wichtig solche Reseller sind, um sich am Markt zu etablieren. Gartner bezeichnet das auch als "Aldi-Phänomen".