Hardwarehersteller bauen auf Services

04.07.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Umsatzwachstum mit Services

"Fujitsu-Siemens strebt in relativ kurzer Zeit einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Euro und mehr an", erläutert Jörg Hartmann, Marketing-Chef von FSC. Im vergangenen Fiskaljahr hatte der Anbieter 6,7 Milliarden Euro eingenommen. "Dieses Ziel können wir nur mit zusätzlichen Serviceangeboten erreichen, denn der Dienstleistungsmarkt birgt viel größeres Wachstumspotenzial als das Hardwaregeschäft." Im Mittelpunkt dieser Wachstumsstrategie steht der neue Geschäftsbereich IT Product Services (ITPS), der im Wesentlichen aus dem von SBS übernommenen Wartungsgeschäft Product Related Services (PRS) hervorgegangen ist. Während Fujitsu-Siemens zuvor nur Gewährleistungs- und Reparaturdienste für eigene Hardwareprodukte angeboten und weiterführende Services ausschließlich über autorisierte Partner abgewickelt hat, steigt die Siemens-Tochter mit dieser Akquisition in ein für sie neues Marktsegment ein.

FSC: Kein Outsourcing

Hartmut Lüerßen, Lünendonk: "Im Markt für infrastrukturnahe Dienste sind die Preise enorm unter Druck."
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"Mit ITPS haben wir nun die Möglichkeit, auf Kundenwunsch auch den kompletten Betrieb eines Rechenzentrums zu übernehmen, unabhängig von der vorhandenen IT-Umgebung", frohlockt Hartmann. Doch die Serviceangebote bleiben immer hardwarenah und erstrecken sich allenfalls auf Optimierungs- und Konsolidierungsprojekte. Tabu bleiben Outsourcing-Projekte, die eine Übernahme von Mitarbeitern und Hardwareinventar verlangen. Das ist verwunderlich, denn gerade dieses Geschäft birgt großes Marktpotenzial. SBS bleibt hier mit seiner Outsourcing-Abteilung Operated Related Services ein wichtiger Player. Entweder scheut FSC die Konkurrenz zur eigenen Schwester, oder beide Partner haben sich im Rahmen der Akquisitionsverhandlungen den Servicemarkt aufgeteilt. "Sollten Kunden Outsourcing-Projekte mit Asset-Übernahme nachfragen, werden wir sie entweder zusammen mit Siemens Finance and Leasing oder mit SBS betreiben", wiegelt Hartmann ab. In jedem Fall strebt FSC Wechselwirkungen mit dem eigenen Produktgeschäft an: "Über das ausgebaute Serviceportfolio wollen wir unter anderem auch unser Hardwaregeschäft anschieben", sagt der FSC-Manager.