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Alternate, Mindfactory, Conrad

Zehn Elektronik-Discounter im Test

24.09.2011
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Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Pixmania.de: Wenig kommunikationsbereit

Der erste gute Eindruck bei Pixmania hält nicht lange an – bei allen, die genau hinsehen.
Der erste gute Eindruck bei Pixmania hält nicht lange an – bei allen, die genau hinsehen.
Foto: Stefan von Gagern

Auf den ersten Blick unterscheidet sich dieser Shop nicht groß von anderen. Wer genau hinschaut, stößt schnell auf Ungereimtheiten: Zum Beispiel, dass Pixmania gleich in 26 europäischen Ländern präsent ist - online. Ein Ladengeschäft oder Zentrallager vor Ort, wie bei den meisten anderen hier getesteten Kandidaten, gibt es wenn überhaupt in Paris. Eigentlich kein Problem, doch im Shop entsteht immer wieder der Eindruck der Verschleierungstaktik und undurchsichtiger Praktiken. Zum Beispiel dank der auffällig schlechten Kontaktmöglichkeiten: Mit der 01805-Telefonnummer landen wir nach der Warteschleife bei Callcenter-Mitarbeitern, die meist nur gebrochen deutsch sprechen. Nach Klick auf "Serviceangebote" gelangt der Kunde bei einer Bestellseite für die Kundenkarte, die vergünstigte Lieferung und Exklusivvorteile verspricht. Keine schlechte Sache, doch erst ein weiterer Klick verrät, dass dafür 20 Euro im Jahr fällig sind. Allgemein formulierte FAQ, vergrabene E-Mail-Kontaktformulare und Serviceinfos mit unpersönlichen Bilddatenbank-Fotos verstärken den Eindruck, man wolle hier nicht gerne mit Kunden reden - außer sie möchten bestellen.

Immer wieder bei Pixmania Texte oder Buttons mit fehlender Übersetzung auf.
Immer wieder bei Pixmania Texte oder Buttons mit fehlender Übersetzung auf.
Foto: Stefan von Gagern

Beim Einkauf lauern weitere unangenehme Überraschungen. Produkte von Drittanbietern oder Import-Artikel werden zwar gekennzeichnet, aber nicht deutlich genug. So ist schnell ein Notebook mit englischem Windows und Steckdosenadapterpflicht bestellt und der Ärger groß. Fast alles wird als "sofort lieferbar" gekennzeichnet. Wer Google befragt, findet zwar viele zufriedene Kunden, bei denen die Lieferung schnell klappte, aber mindestens genauso viele Berichte frustrierter Besteller, die länger als angegeben warten mussten. Dazu gesellen sich Klagen über die schwierige Kommunikation und Abwicklung bei Reklamationen und Rückgaben. Technische Mängel wie zu lange Ladezeiten, auf den Seiten, versehentlich gezeigte Quellcode-Schnipsel, nicht übersetzte Texte oder Buttons und eine öfter streikende Suche verstärken den schlampigen Gesamteindruck.

Fazit: Pixmania lockt mit vielen, sofort lieferbaren Artikeln in einem brauchbaren Shop. Die wenig offene Kommunikation und mangelhafte Geschäftstransparenz lässt aber starke Zweifel aufkommen.