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Alternate, Mindfactory, Conrad

Zehn Elektronik-Discounter im Test

24.09.2011
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Jacob-computer.de: Guter Händler im angestaubten Gewand

Zeichenkolonnen wie in den Produktüberschriften von Jakob Elektronik gibt es selten zu sehen.
Zeichenkolonnen wie in den Produktüberschriften von Jakob Elektronik gibt es selten zu sehen.
Foto: Stefan von Gagern

Hinter der anders lautenden Webadresse steckt der Fachhändler Jakob Elektronik, der 1990 mit elektronischen Bauteilen startete und schon seit 2000 mit IT- und Netzwerk-Zubehör online mitmischt. Bei Prozessoren, Mainboards und Office-Produkten ist der Händler stark aufgestellt, hat sein Angebot über die Jahre dazu auf Unterhaltungselektronik erweitert. Leider ist dem Webdesign anzusehen, dass sein Grundgerüst vermutlich noch aus der Pionierzeit des E-Commerce stammt. Grau-in-Graublau und überholter Tabellen-Look dominieren die Seite. Der Facebook-Button in der Hauptnavigation wirkt wie ein Fremdkörper aus einer anderen Epoche. Links steht ein Klappmenü für die Warengruppen. Aber wehe, man klickt auf einen der winzigen Menüpunkte: Es folgen einige Sekunden Wartezeit, bis es seine Unterbegriffe präsentiert. Das oben links platzierte Sucheingabefeld ist schon eine Rarität, wo doch mittig stehende Shop-Suchen a la Amazon längst Standard sind. Nur etwas besser sieht es bei den Ergebnislisten aus: Ellenlange Produktnamen samt kryptischer Abkürzungen für Schnittstellen, Zollgrößen und sonstigen Zahlenkolonnen werden einfach in die Überschrift-Zeile zu jedem Produkt gequetscht. Darunter folgen Beschreibungen, die so schlecht lesbar sind wie das Kleingedruckte in Verträgen.

Der Video-Channel „Jakob Elektronik TV“ enthält zwar Werbeclips statt Produkttests, ist aber dennoch eine gute Ergänzung des Shops.
Der Video-Channel „Jakob Elektronik TV“ enthält zwar Werbeclips statt Produkttests, ist aber dennoch eine gute Ergänzung des Shops.
Foto: Stefan von Gagern

An einigen Stellen gibt es Überraschungen: Ein eigener Videokanal mit Produktvorstellungen, eine Box mit dem zuletzt verkauften Produkt, die Live-Kontaktmöglichkeit auf jeder Produktseite und ein Artikelagent, der eine E-Mail verschickt, sobald der Produktpreis unter eine frei wählbaren Betrag fällt, sind gute Ideen, die nicht jeder Shop bietet.

Fazit: Eigentlich schade, denn Jakob Elektronik macht einen vertrauenserweckenden, kompetenten und kundenfreundlichen Eindruck - und bietet einige innovative Ansätze. Eine optische Frischzellenkur würde sicher helfen.