Smart Cities und Co. benötigen schnellere Netze

Wie das Internet of Thing (IoT) die Handynetze belastet

24.09.2014
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

Marktpotenzial für Machine-to-Machine-Connections

Alleine 25 Millionen Container werden im Internet der Dinge wohl vernetzt werden und für zusätzlichen Traffic sorgen.
Alleine 25 Millionen Container werden im Internet der Dinge wohl vernetzt werden und für zusätzlichen Traffic sorgen.
Foto: CC3.0, Vwpolonia75

Das gigantische Potential der Vernetzung von Geräten, Fahrzeugen und Maschinen per Mobilfunk verdeutlicht Professor Hans Schotten anhand einiger Zahlen: 8.000 Frachtschiffe, 25 Millionen Container, 255 Millionen Autos, 345 Millionen Energie-Sensoren, 3,7 Millionen Verkaufsautomaten und last but not least 110 Millionen Haustiere, die man ja ebenfalls per Mobilfunk allzeit überwachen und betreuen könnte.

Das heißt: Bald dürfte auch der Hund zu Weihnachten ein neues Handy bekommen. Vielleicht nicht unbedingt mit großem Touchscreen, aber mit 3G, 4G, LTE, WLAN, Kamera, Mikrofon und Bewegungs-Sensoren. Vielleicht tragen Hunde und Katzen künftig sogar Datenbrillen, dann könnten Frauchen und Herrchen allzeit via Internet am Smartphone schauen, wo sich der vierbeinige Liebling gerade herumtreibt.

5G-Vernetzung von selbstfahrenden Autos

Ein anderes Szenario ist das Smart Metering, als die Vernetzung von Geräten wie Stromzähler.
Ein anderes Szenario ist das Smart Metering, als die Vernetzung von Geräten wie Stromzähler.
Foto: Telekom

Laut Sebastian Zimmermann, Head of Automotive Connectivity and Security Solutions bei BMW, wird auch das Auto in Zukunft so stark vernetzt sein, dass man die Kapazität der 5G-Netze braucht. Wenn sich das weitgehend automatisierte Fahren, Augmented Reality im Head-Up-Display auf der Windschutzscheibe, die automatische Erkennung von Fußgängern und Radlern im Interesse der Kollisions-Vermeidung sowie Location based Services im Auto durchsetzen sollen, wird man dazu enorme Wireless-Internet-Kapazitäten benötigen. Datenmengen die von den heutigen Mobilfunknetzen alleine gar nicht voll bewältigt werden können.

Allerdings sind die 5G-Netze nicht nur Lückenbüßer, die die Engpässe bisheriger Mobilfunknetze stopfen sollen. Gleichzeitig ermöglichen sie auch neue Anwendungen. In welchen Zusammengang neue Anwendungen mit den 5G-Netzen stehen, erklärt David Soldani, Vice President Huawei European Research Centre und Head of Central Research Institute (CRI) im European Research Centre bei Huawei in München, anhand eines 5G-HyperService-Würfel (siehe Grafik). Zum Beispiel wird man die hohe Geschwindigkeit, die hohe Verfügbarkeit, die enorme Kapazität und die rasanten Pingzeiten von 5G in unterschiedlichem Maße für Smart Cities, für intelligente und selbstfahrende Autos, für Hochgeschwindigkeitszüge, Augmented Reality, Interaktives HDTV, Real 3D, Telemedizin und Rettungsdienste, oder auch für Telepresence-Videokonferenzen in Ultra-HD-Auflösung benötigen und nutzen.