Werbekiller im Vergleich

17.12.2003
Von Martin Seiler

Bei den Tests wurden reale E-Mail-Ströme verwendet, die viele Nachrichten enthielten, die eine echte Herausforderung für die Filter-Tools darstellten. Mit Ausnahme von Spam-Assassin waren jedoch alle Produkte in der Lage, zwischen 90 und 96 Prozent der eingehenden Spam-Mails abzublocken. Das Open-Source-Tool kam auf lediglich 62 Prozent.

Bei den zu Unrecht als Spam eingestuften Mails (den so genannten False Positives) unterschieden die Tester, ob es sich dabei um wichtige geschäftliche Nachrichten oder unkritische elektronische Post handelte. Außerdem wurde darauf geachtet, wie schnell diese gefunden und einer Positivliste (Whitelist) hinzugefügt werden können, damit sie künftig normal zugestellt werden. Bei Spam Assassin und Brightmail muss in einem solchen Fall der Administrator eingreifen, bei Postini und Frontbridge dürfen die Endanwender die Whitelist selbst erweitern.

Die guten ins Töpfchen . . .

Sämtliche Lösungen sehen vor, dass Administratoren eindeutige Spam-Versender in eine Blacklist eintragen. Sie können außerdem eine Vielzahl von Aktionen auslösen, die vom Hinzufügen eines Hinweises in die Betreffzeile oder in das Textfeld der eingegangenen Werbe-Mails über die Isolierung von Spam bis hin zum sofortigen Löschen reichen. Bis auf Spam Assassin ist es bei allen Tools möglich, diese administrativen Aufgaben komplett oder teilweise zu delegieren.

Beim ersten Testkandidaten aus dem Hause Brightmail handelt es sich um eine Gateway-Lösung, die Linux, Solaris und Windows unterstützt. Innerhalb von nur zehn Minuten ließ sich die Software auf einem Windows-2000-Server mit Exchange Server 2000 installieren und das dazugehörige Spam-Verzeichnis aktivieren. Ohne spezielles Tuning war die Software in der Lage, die höchste Prozentzahl an Spam auszufiltern (96,4 Prozent), bei gleichzeitiger niedrigster False-Positive-Quote (0 Prozent bei wichtigen, 0,1 Prozent bei unkritischen Mails). Zu Unrecht geblockte Mails sind jedoch leicht zu finden und wiederherzustellen.

Der von Frontbridge inzwischen europaweit verfügbare, gehostete Service "Trueprotect" ist in der Lage, 90 Prozent der eingehenden Spam-Nachrichten abzublocken. In den Tests wurden überhaupt keine wichtigen Mails irrtümlich geblockt, von den unkritischen Nachrichten ein Prozent. Unternehmen, die diesen Dienst nutzen wollen, müssen lediglich den Mail-Exchange- (MX-)Eintrag ihres Mail-Servers so einstellen, dass er auf Frontbridge weist. Trueprotect verarbeitet dann alle ankommenden und abgehenden Nachrichten und eliminiert dabei das unerwünschte Werbematerial.