Werbekiller im Vergleich

17.12.2003
Von Martin Seiler

Auch bei den Testresultaten landete Spam Assassin weit hinter der kommerziellen Konkurrenz. Lediglich 62,6 Prozent aller Spam-Nachrichten wurden erfolgreich blockiert.

Es besteht die Möglichkeit, Blacklists zu abonnieren, die jedoch nicht alle immer auf dem neuesten Stand sind, da sie ebenfalls auf nicht-kommerzieller Basis betrieben werden. Das Hinzufügen von Adressen zu einer Whitelist ist relativ einfach, aber es gibt weder einen Mechanismus, mit dem auch Endanwender dies tun können, noch vermag sich der Administrator automatisch über neue Absender informieren zu lassen. Hinzu kommt, dass das Tool die von allen Produkten meisten (1,7 Prozent) wichtigen Mails irrtümlich für Werbemüll hielt - bei unkritischen Mails lag dieser Wert sogar bei 5,9 Prozent.

Neben den getesteten Produkten gibt es aber auch Tools, die entweder kostenlos oder vergleichsweise günstig zu haben sind. Dazu zählen "Spamcatcher" von Aladdin Systems (rund 30 Dollar), "K9" von Robin Freir, der seine Lösung gratis weitergibt, oder "Mailwasher". Letzteres kostet in der auf ein Mail-Postfach begrenzten Grundversion nichts, für die unlimitierte "Pro"-Variante verlangt der Anbieter rund 30 Dollar. Das ebenfalls kostenlos erhältliche Open-Source-Tool "Spampal" wird in einschlägigen Newsgroups wegen seiner Leistungsfähigkeit gelobt, sollte aber höchstens in kleineren Außenstellen oder Home Offices eingesetzt werden, da wichtige Sicherheits- und Administrationsfunktionen nicht enthalten sind.

Wer noch am finanziellen Nutzen der Einführung einer Anti-Spam-Lösung zweifelt, sollte einen Blick auf die Internet-Seiten des Anbieters Clearswift riskieren. Dort steht ein kleines Programm zur Verfügung, mit dem sich Unternehmen einen Eindruck verschaffen können, was sie der tägliche elektronische Werbemüll in den E-Mail-Fächern ihrer Mitarbeiter kostet.

Spammer ausgetrickst

Eine interessante Methode, um Spam entgegenzuwirken, bietet "Spamgourmet". Nach einer Registrierung dürfen Anwender nach einem bestimmten Muster beliebige "Wegwerf-E-Mail-Adressen" erstellen (zum Beispiel ausgedacht .2.@spamgourmet.com), die sie bei Bedarf im Internet angeben können. Elektronische Nachrichten an diese Adressen landen bei Spamgourmet, wo der Müll ausgefiltert und nur nichtwerbliche Meldungen (höchstens 20) an den Empfänger weitergeleitet werden.