Peinliche Situationen im Büroalltag

Oft hilft es, über sich selbst zu lachen

18.03.2024
Von Redaktion Computerwoche

Ehrliches Feedback lohnt sich

Sagen Sie Ihrem Zimmergenossen, wie schwer es Ihnen fällt, die Sprache auf ein solch heikles Thema zu bringen und dass Sie dieses vertrauliche Gespräch suchen, weil Ihnen an Ihrer guten Beziehung liegt. Vermutlich wird sich der Angesprochene erst einmal beleidigt zurückziehen, aber schon bald dürften Sie Veränderungen im Hygieneverhalten erkennen. Erwarten Sie keine Dankbarkeit, vermutlich wird das Thema nie wieder angesprochen. Ist ja auch nicht nötig, wenn das Problem beseitigt wurde und die Zusammenarbeit funktioniert.

5. Sie haben eine vertrauliche E-Mail an den falschen Adressaten gesendet

Die Fülle der jeden Tag abzuarbeitenden E-Mails zwingt uns dazu, schnell zu arbeiten. Damit steigt die Fehleranfälligkeit: Man beginnt den Adressaten einzutippen, und die Autovervollständigung sorgt dafür, dass das Feld schnell ausgefüllt wird. Dumm nur, wenn die Mail nicht an Sven Meyer, sondern an Sven Meyer-Holthaus geht - und der auch noch im Vorstand sitzt. Ebenfalls ärgerlich: Sie klicken auf "Antwort an alle" und vergessen dabei, dass der Inhalt Ihrer Mail vielleicht eben doch nicht für alle geeignet ist.

Zugegeben, unsere Ratschläge für solche Situationen sind unbefriedigend. Steht etwas Ungemessenes in der E-Mail, können Sie versuchen, diese E-Mail noch zurückzurufen. Vielleicht haben Sie auch einen guten Draht zum Vorzimmer des Chefs, und jemand dort hilft ihnen, die ungeöffnete Post still und heimlich zu beseitigen.

Im Ton immer sachlich bleiben

Sie können sich auch überlegen, den Chef zu benachrichtigen und sich zu entschuldigen. Andererseits ist bei vielen Vorgesetzten die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Nachricht gar nicht geöffnet wurde. Da wäre es schade, die Aufmerksamkeit darauf gelenkt zu haben.

Natürlich tritt das Problem nicht nur gelegentlich in der Konversation mit Vorgesetzten, sondern auch mit anderen Menschen innerhalb und außerhalb des Unternehmens auf. Deshalb ist die einfachste und wichtigste Grundregel, im Ton stets sachlich und geschäftsmäßig zu bleiben. Das macht Sie unangreifbar. Dass sensible Anhänge mit einem Passwort zu schützen sind, ist ohnehin selbstverständlich. Und machen Sie nicht den Fehler, das Passwort zusammen mit dem Anhang in derselben Mail zu verschicken. Wir würden es nicht schreiben, wenn es nicht immer wieder vorkäme.

6. Ein Fehler in der PowerPoint

Die große Präsentation steht an, Sie wollen dem Vorstand die IT-Strategie erklären und fühlen sich bestens vorbereitet. Doch während Ihres Vortrags bemerken Sie einen peinlichen Rechtschreib- oder Logikfehler in Ihrer Präsentation. Zeigen Sie, dass Sie eine coole Socke sind! Ignorieren Sie den Fehler oder - wenn er zu offensichtlich ist - machen sie ein kleinen Scherz darüber.

Wir würden uns nicht wundern, wenn gewiefte Präsentatoren absichtlich solche kleinen Fehler in ihre Präsentationen einbauen würden. Eine schlechte Idee wäre es jedenfalls nicht. Schließlich machen uns Fehler menschlich und geben uns die Gelegenheit, einen Moment der persönlichen Nähe zum Publikum herzustellen - nach dem Motto: Ich bin auch nur ein Mensch.

7. Über andere lästern und nicht bemerken, dass diese zuhören

Sie stehen in der Kaffeeküche und ziehen mächtig über einen Kollegen her, ohne zu bemerken, dass der draußen vor der Tür steht und gebannt zuhört. Oder Sie werden nach einem schwierigen Telefonat den Hörer aufs Telefon und fluchen über ihren Gesprächspartner - der aber dummerweise noch in der Leitung ist. Möglichkeiten, sich auf diese Art zu blamieren, gibt es reichlich. Aber wie windet man aus einer solchen Situation heraus?

Tatsächlich ist es am klügsten, zu seinen Worten zu stehen und die Kritik in einem milderen und sachlicheren Ton zu wiederholen. Wenn in der Küche gesagt wurde: "Der Meyer hat wirklich die bescheuertste Marketing-Idee aller Zeiten, so erreichen wir nie unsere Ziele", können Sie dann sagen: "Herr Meyer, entschuldigen Sie bitte den forschen Ton, aber wir müssen wirklich noch einmal über Ihren Marketing-Ansatz reden. Das Beispiel XYZ hat ja deutlich gezeigt, dass wir damit nicht vorankommen werden."

Wie so oft ist es am besten, Kritik immer sachlich-korrekt zu üben. Selbst wenn Ihnen der Kollege nicht zuhört, müssen Sie damit rechnen, dass Dritte Ihre Worte weitertragen. Wie immer gilt also: Bleiben Sie professionell!