Intelligente Klimatisierung

Wenn aus einem Schwimmbad ein Data Center wird

14.12.2009
Von Stefanie Schoene

IT-Service von unten

Die Schwimmhalle wurde zunächst im August 2008 in zwei Räume aufgeteilt. Der kleinere von beiden erhielt einen Zugang von außen. Die Fensterfront wurde zugemauert, so dass ein rundum geschlossener, nur durch den Vorraum zugänglicher Server-Raum entstand. Ein über dem Becken eingezogener Stahlbau sorgt für eine ebene Fläche und dient außerdem als Aufhängung für die Kabeltrassen, auf denen die Datenkabel und Stromleitungen separat verlaufen. Der Doppelboden darunter ist durch fünf Stufen, die ins ehemalige Bassin hinunterführen, zugänglich. Im Servicefall entfernen Mast und seine Mitarbeiter lediglich einige Doppelbodenplatten.

Die Server und USVen in den Racks sind rundum abgedichtet, so dass die Kaltluft gezielt durch die zu kühlenden Geräte strömt. Bild: Schäfer IT-Systems
Die Server und USVen in den Racks sind rundum abgedichtet, so dass die Kaltluft gezielt durch die zu kühlenden Geräte strömt. Bild: Schäfer IT-Systems
Foto: Schäfer IT-Systems

Im Server-Raum stehen für die neuen HP-Maschinen zehn IT-Racks von Schäfer IT-Systems. Die ersten Racks jeder Reihe fassen je eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) mit einer Leistung von 32 Kilovoltampere (KVA). Das entspricht einer tatsächlichen Leistung von etwa 24 Kilowatt (KW) pro Gerät, womit wiederum für jedes der acht Server-Racks etwa drei bis vier KW zur Verfügung stehen. Mit dieser Leistung und ihrer redundanten Auslegung garantieren die USV-Anlagen die Stromversorgung der Server auch im Notfall. "Wegen der Garantiebestimmungen des Herstellers durften wir die USVen nicht aus ihrem Gehäuse entfernen. Darum haben wir sie kurzerhand komplett in die Racks eingebaut", erläutert Michael Panno, Leiter RZ Infrastruktur der Sysback AG.

Über beide RZ-Standorte verteilt betreibt die Diözese 145 Serversysteme, davon 50 virtualisiert. "Wir haben zweimal zehn TB zentrale Speicherkapazität und weitere fünf TB lokalen Speicher in den Servern", erklärt IT-Chef Mast. "Die gesamte Leistungsaufnahme dieser Systeme liegt bei etwa 28 KVA."