Hightech statt Wasser: Im stillgelegten Schwimmbad eines Tagungshauses ließ die Diözese Rottenburg-Stuttgart ein energieeffizientes Rechenzentrum errichten. Die intelligente Klimatisierung der 95 physischen und 50 virtuellen Server spart bis zu 50 Prozent der Energiekosten. Zwölf Jahre lang war das Schwimmbad verwaist. Jetzt wird es als zweites Rechenzentrum neben einem Primär-RZ der Diözese genutzt. Wo einst die Gäste des Tagungshauses ihre Bahnen zogen, wird jetzt gerechnet, gespeichert und gekühlt.
"Als im Winter 2007 die Entscheidung fiel, ein Dokumenten-Management-System einzuführen und im Gegenzug Teile des umfangreichen Papierarchivs zu vernichten, war klar: Ein zweites Rechenzentrum muss her", resümiert Martin Mast, IT-Leiter der Diözese, die Gründe für die IT-Investitionen seines Arbeitgebers.
- Umwandlung eines Schwimmbads in ein Rechenzentrum
Ein über dem Bassin eingezogener Stahlbau - hier noch ohne Abdichtung - dient als Rechenzentrumsfläche, das Becken selbst als Doppelboden für die Kabelführung und Kühlluftzuführung. Bild: Sysback AG - Umwandlung eines Schwimmbads in ein Rechenzentrum
Martin Mast ist IT-Leiter des Bischöflichen Ordinariats der Diözese Rottenburg-Stuttgart. - Umwandlung eines Schwimmbads in ein Rechenzentrum
Die Einhausungslösung des Rack-Spezialisten Schäfer mit dem zwischen den Schrankreihen leicht erhöhten Dach sorgt für eine optimale Kaltluftführung. Bild: Schäfer IT-Systems - Umwandlung eines Schwimmbads in ein Rechenzentrum
Die Server und USVen in den Racks sind rundum abgedichtet, so dass die Kaltluft gezielt durch die zu kühlenden Geräte strömt. Bild: Schäfer IT-Systems - Umwandlung eines Schwimmbads in ein Rechenzentrum
Durch die Nutzung der RZ-Abwärme für die Warmwasseraufbereitung im Tagungshaus mit Küche und Übernachtungszimmern spart sich die Diözese rund 8000 Liter Heizöl im Jahr. Bild: Sysback AG - Umwandlung eines Schwimmbads in ein Rechenzentrum
Michael Panno ist Leiter RZ-Infrastruktur. Foto: Sysback AG
Der Bau des Sekundär-RZ ist Teil eines groß angelegten Plans: Durch Sanierungs-, Um- und Neubaumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 36,5 Millionen Euro sollen die heute 13 Verwaltungsstandorte des bischöflichen Ordinariats und das Primär-RZ bis 2013 in einem neuen, energietechnisch hochmodernen Gebäudekomplex zusammengefasst werden. Das jetzt eröffnete RZ ist dabei ein wichtiger Baustein.