Intelligente Klimatisierung

Wenn aus einem Schwimmbad ein Data Center wird

14.12.2009
Von Stefanie Schoene

Einhausung schafft Energieeffizienz

Die Einhausungslösung des Rack-Spezialisten Schäfer mit dem zwischen den Schrankreihen leicht erhöhten Dach sorgt für eine optimale Kaltluftführung. Bild: Schäfer IT-Systems
Die Einhausungslösung des Rack-Spezialisten Schäfer mit dem zwischen den Schrankreihen leicht erhöhten Dach sorgt für eine optimale Kaltluftführung. Bild: Schäfer IT-Systems
Foto: Schäfer IT-Systems

Um eine optimale Kaltluftführung zu realisieren, reihte das Projekt-Team je fünf der Racks aneinander, baute sie nach dem Front-zu-Front-Prinzip auf und ummantelte sie schließlich mit einem verglasten Dach sowie mit Schiebetüren. "Allein durch die Einhausung lassen sich bereits 15 bis 20 Prozent Klimaleistung und Kosten einsparen", erklärt Panno. Auch IT-Leiter Mast ist zufrieden: "Durch die Einhausung und die konsequente Optimierung der Server-Racks können alle Wärmebrücken geschlossen werden. Die Klimatisierung des neuen Rechenzentrums ist jetzt effizient gelöst."

Die Kühlung besorgt ein Klimagerät, das die Zuluft auf etwa 22 bis 23 Grad Celsius abkühlt und sie über das komplett abgedichtete Schwimmbecken durch einen Gitterrost zwischen den Rack-Reihen einbläst. "Ziel war es, eine statische Kaltluftsäule aufzubauen. Das geht nur mit einer Kaltgangeinhausung", so Panno weiter.

Michael Panno ist Leiter RZ-Infrastruktur. Foto: Sysback AG
Michael Panno ist Leiter RZ-Infrastruktur. Foto: Sysback AG
Foto: SYSBack AG

Die von den Servern auf etwa 28 Grad erwärmte Raumluft wird hinter den Rack-Reihen wieder abgesaugt. Die Rückkühler und das Gebläse sind im Technikraum, dem ehemaligen Heizungsraum des Schwimmbads, untergebracht. "Auch dieser Aspekt ist sehr gut gelöst", freut sich Mast. "Die Klimaanlage hat keine lärmverursachenden Außengeräte."

Automatische Klimagerät-Regulierung

Um Wärmeinseln zu verhindern, hat Sysback das Dach zwischen den Schrankreihen rund 20 Zentimeter oberhalb der Schränke eingebaut. Die Lufttemperatur wird mit Wärmefühlern ganz oben links und rechts unterm Dach festgestellt. Sobald die Sensoren die voreingestellte Temperatur messen, fährt die Drehzahl der elektronisch gesteuerten Lüftungsmotoren im Klimagerät automatisch herunter. "Mit dieser teilintelligenten Lösung kann man gegenüber durchgängig laufenden Klimageräten 50 Prozent Kühlleistungsenergie sparen", ist Panno überzeugt. Mast plant darüber hinaus, die Steuerung in Kürze um ein computergestütztes Regelungssystem zu ergänzen, um die Effizienz weiter zu steigern.