Web-Portal verbindet Unternehmenswelten

05.11.2002
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Es galt also, zunächst die Kundenbasis zu unterteilen, dann die Kundenrollen innerhalb der Segmente zu identifizieren und schließlich die Kundenprozesse zu beschreiben, die sich aus den jeweiligen Rollen ergeben. Gleichzeitig hatte Rexroth zu entscheiden, welche Prozesse überhaupt online abgebildet werden sollten und in welcher Reihenfolge die Umsetzung am meisten Sinn ergäbe.

Letztlich wird das Portal in drei Stufen implementiert. Vollständig verwirklicht ist bereits die erste. Sie betrifft den Marketing-Aspekt, also die Darstellung von Informationen über das Unternehmen selbst und über Produkte - sprich: Datenblätter, Konfigurationen und technische Zeichungen (CAD) - sowie Beispiele und Referenzen für deren Anwendung. Neu und damit nutzerfreundlicher strukturiert wurden auch die Informationen im Bereich der After-Sales-Services. So sollen die Kunden unter anderem schneller auf Handbücher und Montageanleitungens sowie Hotline-Nummern zugreifen können. Zudem stellt Rexroth auf seiner Webpage E-Learning-Pakete für das Mitarbeitertraining beim Kunden zur Verfügung. In Arbeit befindet sich hingegen das Online-Order-Management, in dessen Rahmen die Vertriebsabwicklungs-Prozesse für das Komponentengeschäft ins Internet verlagert werden. Darüber hinaus ist gerade ein Projekt gestartet, das auf eine medienneutrale

Produktdatenbank zielt.

Gleichzeitig mit der E-Business-Strategie widmeten sich IMG und Bosch Rexroth dem Entwurf der technischen Architektur. Statt einer vorgefertigten Portallösung, wie sie einige Customer-Relationship- und Content-Management-Spezialisten, aber auch junge Anbieter à la Plumtree, Viador und Epicentric anbieten, entschieden sie sich für ein offenes, Java-basierendes Framework, in das sich unterschiedliche Module einbetten lassen. Als Begründungen nennen sie die größere Herstellerunabhängigkeit und Flexibilität der IT-Landschaft, die Sicherheit der Investitionen, aber auch die Unvollständigkeit der verfügbaren Produkte.

Auch ohne die umfassende All-in-one-Lösung weiß sich Bosch Rexroth recht gut zu helfen. Im Prinzip wünschenswerte Features wie das Single-Sign-on wurden erst einmal zurückgestellt, die Benutzer- und Rollenverwaltung hingegen mit Hilfe des Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) auf der Basis des „Sun One Directory Server“ verwirklicht.