Web-Application-Server im Labortest

25.07.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Als Standardanforderung zeichnet sich die Java-Unterstützung ab. Die Hälfte der von Forrester befragten Unternehmen betrachtet Java und die J2EE-Plattform als den Schlüssel zur Integration der Backend-Applikationen und ihrer verschiedenen Applikations-Server. Fast alle Anbieter haben das erkannt und halten ihre Produkte Java-kompatibel - Coldfusion bisher nur in Sachen J2SE. Nur Microsoft hält am Glauben fest, auf Java komplett verzichten zu können. Der Forrester-Analyst Chris Dial warnt: „Firmen, die Applikationen für dieses Produkt schreiben und in Betrieb nehmen, sind auf der Microsoft-Plattform gestrandet, weil es immer noch nicht Java oder Corba unterstützt.“

Hinsichtlich der Sicherheit ihrer Investitionen in Application-Server brauchen sich die Anwender kaum Sorgen zu machen. Trotz der IT-Krise sind die Anbieter überlebensfähig und haben ein Netz starker Partner für Consulting und Programmierung geschaffen. Jedes Produkt hat eine stabile Verbreitung am Markt. Service und Support sind global und gut. Dass Silverstream nur eine schwache Punktzahl erreicht, liegt an der Weigerung des Unternehmens, über die Zahl der Installationen Auskunft zu geben.

Sehr unterschiedlich fallen die Kosten für Lizenzen und Wartungsverträge aus. Oracle lässt sich die zahlreichen Features seines Produkts fürstlich entlohnen. Auf der anderen Seite bieten HP eine kostenlose und Macromedia für Coldfusion eine sehr preiswerte Einstiegsversion. Von den Produkten mit den besten technischen Bewertungen bietet IBM scheinbar das günstigste Preis-Leistungs-Verhältnis. In der Realität aber hängt das davon ab, welche Gewichtung die Anwender bestimmten Produkteigenschaften geben.