Die erste auffällige Neuerung von Windows Server 2003 x64 liegt in der Möglichkeit, riesige Arbeitsspeicherkapazitäten zu nutzen. Bereits die Standard-Edition der 64-Bit-Variante kommt mit bis zu 32 GB RAM zurecht, während das 32-Bit-Pendant schon bei 4 GB an seine Grenzen stößt. Noch deutlicher werden die Unterschiede mit den Enterprise- und Datacenter-Editionen von Windows Server 2003: Hören die 32-Bit-Ausführungen bei maximal 32 beziehungsweise 64 GB RAM auf, gestatten die großen Brüder den Zugriff auf bis zu 1 TB Arbeitsspeicher.
Einsatzgebiete
32-Bit-Anwendungen und -Prozesse markiert der Task-Manager von Windows x64 mit dem Zusatz "*32".
Ist der Server-Rechner mit einigen GB Arbeitsspeicher bestückt (siehe Kasten "Mehr Leistung mit x64?"), profitieren Anwendungen, die große Datenvolumen verarbeiten, von dem neuen Betriebssystem. Hierzu gehört zum Beispiel das Active Directory: Bei der 32-Bit-Ausführung von Windows Server muss diese Verzeichnisdatenbank ab einem Umfang von 2 GB, was für rund 10000 Objekte reicht, auf die Festplatte ausgelagert werden. Mit einem x64-basierenden Domänen-Controller dagegen ist es kein Problem, eine Active-Directory-Datenbank selbst mit etlichen GB Umfang und somit Zehntausenden von Objekten komplett im Arbeitsspeicher zu halten. Da eine Festplattenauslagerung entfällt, werden die Antwortzeiten deutlich kürzer.
Ein anderes Anwendungsfeld, auf dem sich Windows Server 2003 x64 besonders wohl fühlt, sind Terminal-Server. Hat die 32-Bit-Version von Windows Server 2003 hier mit internen Speicherlimitationen zu kämpfen, die die maximale Anzahl möglicher Terminal-Server-Benutzer begrenzen, trumpft das x64-Pendant in dieser Hinsicht richtig auf. Nach Microsoft-Angaben kann ein x64-gestützter Terminal-Server bis zu 65 Prozent mehr Benutzer mit Office-typischen Anwendungen bedienen als die 32-Bit-Version - auf ein und derselben Hardware.