CW-Umfrage zum Cloud Computing

User misstrauen Amazon und Google

20.08.2010
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Flexibilität lockt

Wenn sich Anwender für Cloud-Angebote interessieren, dann vor allem für Geschäftsanwendungen und Speicherkapazitäten.
Wenn sich Anwender für Cloud-Angebote interessieren, dann vor allem für Geschäftsanwendungen und Speicherkapazitäten.

Warum die Nutzer trotz vieler Bedenken die externen Services schätzen, liegt an den vielen Vorteilen, die das Konzept ihnen bietet. Knapp drei Viertel wollen virtualisierte IT-Dienste beziehen, um Lastspitzen abzufangen. Damit, so ihre Hoffnung, müssen sie ihre interne IT künftig nicht mehr an den erwarteten Spitzenzeiten, sondern nur an der Grundlast ausrichten. Das spart enorme Investitionen in Storage beziehungsweise Server und schafft Flexibilität.

Werden zeitweilig zusätzliche Rechenleistung und Speicherplatz benötigt, stellt der Provider sie schnell und unkompliziert bereit. Außerdem zwingen die Cloud-Dienste die IT zur Standardisierung, weil die Betreiber keine kundenspezifischen Installationen zulassen. Während die interne IT in den vergangenen Jahren unter der Last der individuellen Erweiterungen ächzte, gibt es beim Cloud Computing überhaupt keine Diskussionen mehr um Extrawürste. Das entlastet die IT. 70 Prozent der Teilnehmer begrüßen die mit der Cloud einhergehende Vereinheitlichung der IT-Landschaft.

Erstaunlicherweise verärgert dies die Anwender nur wenig, immerhin müssen sie mit den ihnen vorgesetzten IT-Installationen arbeiten. Ganz im Gegenteil, die IT-Nutzer sind sogar noch zufriedener mit den Ergebnissen eines Cloud-Service als die interne IT. Die befragten Anwender vergaben auf einer Skala von 1 (sehr gute Erfahrung) bis 6 (sehr schlechte Erfahrung) den Durchschnittswert 1,89. Die befragten Mitarbeiter aus der IT-Abteilung bewerteten die Leistungen mit einer gemittelten Note von 2,03. Das Ergebnis scheint verlässlich, denn die Cloud-erfahrenen Anwender hatten ausreichend Gelegenheit, Erkenntnisse zu sammeln und zu vergleichen: Im Schnitt greifen die Unternehmen auf 8,46 Dienste zu. Wo die Cloud Einzug gehalten hat, findet sie offenbar schnell Freunde.