Start in den Bell Labs

Unix wird 40 Jahre alt

05.08.2009
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Anfänge in den 70er Jahren

1969

Der bei den Bell Laboratories angestellte Programmierer Ken Thompson legt im August 1969 die Grundlagen für Unix. Das Betriebssystem ist anfangs namenlos. Geschrieben hat es Thompson auf einem PDP-7 Minicomputer.

1970

Das Betriebssystem bekommt den Namen Unics (Uniplexed Information and Computing Service). Die Bezeichnung spielt auf das ausufernde Vorläuferprojekt Multics (Multipexed Information and Computing Service) an. Später änderte sich der Name auf ungeklärte Art und Weise in Unix.

1971

Im Februar des Jahres wird Unix auf den leistungsstärkeren Minirechner PDP-11 portiert.

Im November veröffentlichen Thompson und Ritchie erstmals das Handbuch "Unix Programmers Manual".

1972

Ritchie entwickelt die Programmiersprache C, basierend auf Thompson Vorarbeiten. Thompson überarbeitet C und ermöglicht damit die Portierung auf andere Plattformen.

1973

Unix reift heran. Die "Pipes" werden hinzugefügt. Sie ermöglichen die Kommunikation zwischen den Programmen und beeinflussen die Entwicklung von Betriebssystemen für kommenden Jahre.

Unix wird in C umgeschrieben.

1974

Im Januar 1974 bekommt die Berkely-Universität in Kaliforniern eine Unix-Kopie. Im Juli erscheint im Monatsmagazin der US-Informatik-Gesellschaft Association for Computing Machinery (ACM) der Artikel "The Unix Timesharing System". Die beiden Autoren, Dennis Ritchie und Ken Thompson, bezeichnen ihr Werk als interaktives, Multi-User-fähiges Betriebssystem für den allgemeinen Gebrauch.

1976

Der Bell-Laps-Programmierer Mike Lesk entwickelt UUCP (Unix to Unix Copy Program). Das Programm transferiert Dateien, E-Mails und Usenet-Inhalte über ein Netzwerk.

1977

Unix wird erstmals auf Plattformen portiert, die nicht von DEC stammen: Auf eine Interdata 8/32 und den IBM-Mainframe S/360.

1978

Bill Joy, ein Absolvent der Berkely-Universität, verschickt Kopien seiner ersten Berkeley Software Distribution (1BSD). Dahinter verbirgt sich ein Bell-Labs-Unix der Version 6 mit einigen Zusatzprogrammen. BSD entwickelte sich zu einem Kontrahenten vom Unix-Betriebssystem von AT&T. In den folgenden Jahren erscheinen viele Varianten, darunter FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, Dec Ultix, SunOS, Nextstep/Openstep und Mac OS.