Die Unix-Kriege der 80er Jahre
1980
4BSD ist das erste Unix-Betriebssystem mit TCP/IP. Das Entwicklungsprojekt wurde vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium unterstützt.
1982
Bill Joy gründet zusammen mit Partnern Sun Microsystems, um Unix-basierende Workstations zu fertigen.
1983
AT&T veröffentlicht die erste Version des einflussreichen Betriebssystems Unix System V. Es wird später zur Basis von IBMs AIX und Hewlett-Packards (HPs) HP-UX.
Ken Thompson und Dennis Ritchie werden von der wissenschaftlichen Informatikgesellschaft Association for Computing Machinery (ACM) ausgezeichnet.
Richard Stallman macht Pläne für die freie Software GNU öffentlich (GNUs not Unix).
1984
Auf der Veranstaltung Usenix/UniForum im Winter 1984 beschreibt der Carrier AT&T seine Unix-Pläne: "Keine Werbung, kein Support, keine Bug-Fixes, Zahlung im Voraus."
In Europa gründet sich ein Konsortium von IT-Herstellern unter dem Namen X/Open. Es verfolgt das Ziel, Unix im "X/Open Portability Guide" zu standardisieren.
1985
AT&T veröffentlicht mit der "System V Interface Definition" (SVID) einen Versuch, Unix zu standardisieren.
1986
Rick Rashid entwickelt mit Kollegen der Carnegie Mellon University die erste Version des Mach-Kernels. Er ersetzt den Kernel im BSD-Unix und schafft damit ein Betriebssystem mit guter Portabilität und starken Sicherheitsmechanismen, das auch in Multiprozessor-Umgebungen läuft.
1987
Die Bell Labs und Sun Microsystems geben Pläne bekannt, gemeinsam ein System zu entwickelt, das die beiden Unix-Derivate zusammenführt.
Andrew Tanenbaum, Professor für Informatik an der Freien Universität Amsterdam, schreibt mit Minix einen Open-Source-Clone für seine Vorlesungen, nachdem AT&T die Nutzung des Unix-Source-Codes an Universitäten für Lehrveranstaltungen untersagt.
1988
Der Unix-Krieg tobt. Als Reaktion auf die Partnerschaft zwischen AT&T und Sun, gründen Unix-Anbieter wie DEC, HP und IBM die Open Software Foundation (OSF), um einen Unix-Standard zu entwickeln. AT&T kontert und ruft zusammen mit Partner das Konsortium Unix International ins Leben.
Das offizielle Standardgremium IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) veröffentlicht mit Posix (Portable Operating System Interface for Unix) eine standardisierte Schnittstelle zwischen Applikationen und Betriebssystem.
1989
Unix System Labs, eine Tochter von AT&T Bell Labs, bringt Unix System V, Release 4 (SVR4) auf den Markt. Das Betriebssystem ist das Ergebnis der Kooperation mit Sun Microsystems und vereint die Derivate System V, BSD, SunOS und Xenix.