Spiele, Virtuelle Realität und die lernende Maschine

Über die Bedeutung von VR für KI

26.06.2018
Von 
Björn Böttcher ist Senior Analyst und Data Practice Lead bei Crisp Research mit dem Fokus auf Analytics, BI, datenbasierte Geschäftsmodelle und Künstliche Intelligenz. Mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung in der IT und einem wissenschaftlichen Hintergrund und Fokus stehen moderne Lösungen mit praktischem Nutzen im Fokus seiner Betrachtung.

Menschen, diese unberechenbaren Wesen

Maschinen sollen uns mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz immer mehr Arbeit abnehmen und mit uns interagieren. Die KI soll also unser neuer Kollege sein und dazu muss sie wissen, wir Menschen miteinander interagieren und in welchen Situationen sie wie reagieren könnten. Auch hier können virtuelle Welten helfen, einer Lösung ein Stück weit näher zu kommen. In virtuellen Welten können Künstliche Intelligenzen mit menschlichen Spielern interagieren und so zeigen, was sie zu leisten im Stande sind oder vom Menschen lernen.

Ein Beispiel für diesen Ansatz ist das Projekt Malmo unter der Leitung von Katja Hoffmann. Hier wurde mit Hilfe des Spiels Minecraft eine Open-Source-Plattform für Künstliche Intelligenz entwickelt. Durch die Einfachheit und Komplexität des Spiels zugleich, können in der Blockwelt nahezu unendliche Möglichkeiten für die Darstellungen von Objekten und die Interaktion mit den Nutzern abgebildet werden. Somit bieten diese und andere Projekten ebenfalls einen guten Ausgangspunkt für die Untersuchung und Konzipierung von Künstlicher Intelligenz mittels Virtueller Realität.

Vergleichbarkeit schaffen

Wie schlau sind die Künstlichen Intelligenzen wirklich? Und welche ist einer anderen deutlich überlegen? Auch hierzu gibt es eine virtuelle Umgebung, um genau dies zu untersuchen. Mit OpenAI wurde hier eine maßgeblich von Elon Musk initiierte Non-Profit-Organisation geschaffen, die sich mit der Erforschung genau dieser zentralen Fragestellung beschäftigt. Der virtuelle Trainingsraum, das OpenAI Gym, erlaubt die Vergleichbarkeit - also eine Art Benchmark - für Künstliche Intelligenz herzustellen. Damit können dann auch Forschungsergebnisse auf der ganzen Welt besser nachvollzogen und eingeordnet werden. Diese Ansatz zeigt, dass auch hier wieder die Verbindung zwischen Virtueller Realität und Künstlicher Intelligenz funktioniert.

Simulation, Daten und Standardisierung

Wie weit Sie auch immer in ihren eigenen Projekten im Bereich der Künstlichen Intelligenz sein mögen, eines ist sicher, Sie machen mit dem Einsatz von Virtueller Realität nichts falsch. Prüfen Sie also, welche Projekte und Forschungen aktuell in ihrem Themengebiet sinnvoll sein können oder nehmen Sie sich ein eigenes Projekt vor. Denn Computerspielsimulationen gibt es für die meisten Anwendungsfelder. Auch wenn Sie schon einen Schritt weiter sind, so ist die Simulation für die Künstliche Intelligenz sehr wichtig und hilfreich. Hier lassen sich viele Kosten sparen und ebenso zusätzliche Informationen gewinnen. Wagen Sie also den Ausflug in die virtuelle Welt und unterhalten sich doch mal mit ihren Kindern über die Welt der Videospiele. Es lohnt sich. (mb)