Tria IT-Solutions steckt in Finanznöten

27.08.2002
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Die Entscheidung, den ERP-Bereich einzustellen, sei Teil der schon länger verfolgten Konzentration auf Kernkompetenzen, betonen die Vorstände. Konkret bedeute dies Consulting und Training für Produkte von <a target="_blank" href="http://www.microsoft.com/">Microsoft</a>, <a target="_blank" href="http://www.oracle.com/">Oracle</a> und <a target="_blank" href="http://www.cisco.com/">Cisco</a>. Allerdings seien auch zusätzliche Sparmaßnahmen nötig. So achte man etwa im Marketing-Bereich stärker als bisher auf die Kosten und sei bemüht, straffere Management-Strukturen einzuführen.

Die Zukunft malen die Tria-Verantwortlichen dennoch in leuchtenden Farben. „Wir erwarten im zweiten Quartal eine schwarze Null beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen“, sagt Schmid. Ab dem vierten Quartal würden die Geschäfte und damit der operative Gewinn wieder deutlich anziehen. In den ersten drei Monaten sei Tria im Trainingsgeschäft schwächer gestartet, die zweite Abrechnungsperiode aber entwickle sich zu „einem der stärksten Quartale in der Firmengeschichte“. Ob sich diese Prognose bewahrheitet, wird sich spätestens Ende August zeigen, wenn das Unternehmen die Geschäftszahlen vorlegt.

Worauf sich ihr Optimismus gründet, erklären die Manager nur vage. Im Consulting-Bereich handele es sich meist um langfristige Projekte mit einer Laufzeit zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Deshalb sei das Geschäft weniger konjunkturabhängig als andere Marktsegmente. Auch hinsichtlich der immer wieder angeführten „Blue-Chip-Kunden“ äußern sich Hofbauer und Schmid zurückhaltend bis ungenau.

Großkunden sparen

Historisch bedingt kommt der Großteil der Tria-Kunden aus dem Bereich Banken und Versicherungen. Vier der fünf größten deutschen Banken zählten zu den Auftraggebern, sagt Schmid, auf Nachfrage nennt er die Hypo-Vereinsbank (<a target="_blank" href="http://www.hypovereinsbank.de/">HVB</a>) und die <a target="_blank" href="http://www.deutsche-bank.com/">Deutsche Bank</a>. Auch mit der <a target="_blank" href="http://www.allianz.de/">Allianz</a> habe man Rahmenverträge abgeschlossen, daneben gehöre ein Automobilkonzern zur Klientel, dessen Namen er nicht preisgeben könne.

Ebenso wie die HVB fährt der Münchner Versicherungskonzern derzeit einen harten Sparkurs, der insbesondere Kürzungen für externe IT-Dienstleister vorsieht. Ähnliches gilt für die gesamte Finanzbranche. Nach Angaben von Schmid seien bislang aber keine Projekte zusammengestrichen worden.