Online-Shop als Umsatztreiber

Tomaten im Pulverschnee

30.01.2006

Zezula hatte eigenen Angaben zufolge "keine Ahnung von Großrechnern und dem hier üblichen Unix-Betriebssystem", aber dafür vom Datenbankprogramm Access. Die perfekte Aufbereitung von Daten und die Kommunikation der einzelnen Teile des Systems untereinander - das sind seiner Meinung nach auch die entscheidenden Erfolgsfaktoren, wenn es darum geht, einen Online-Shop zu betreiben.

Anbindung funktionierte nicht

Und genau in diesen Bereichen gab es Probleme im ersten, 1999 geschaffenen Internetladen von Blue Tomato. "Die Anbindung an die Warenwirtschaft ist das A und O, das war uns schnell klar, und genau das funktionierte beim ersten Shop nicht richtig."

Deshalb suchten Zezula und seine Kollegen noch im selben Jahr auf der Messe "exponet" in Düsseldorf nach einer individuellen, ganz auf ihre Wünsche zugeschnittenen Lösung. Schon damals kamen sie mit dem Münchner Softwarehersteller Hybris in Kontakt, der sofort einen guten Eindruck auf die Österreicher machte. Das hinderte die Snowboard-Freaks aber nicht daran, sich den Anbietermarkt ausgiebig anzusehen. "Wir haben ein 20-seitiges Pflichtenheft geschrieben und uns auf der CeBIT im Jahr 2000 ungefähr 18 Firmen intensiv angeschaut", erzählt Zezula. Und fügt hinzu: "Die meisten davon gibt es heute nicht mehr."

Die Chemie muss stimmen

Das gilt indes nicht für die Firma Hybris, die auch nach intensiverer Prüfung erste Wahl blieb. "Wir hatten das Gefühl, dass man uns dort versteht. Die Chemie stimmte einfach, und das Preis-Leistungs-Verhältnis auch." Gleiches gilt für die Projektplaner, die bis heute die Hybris-Lösung umsetzen und den Service sicherstellen. Dabei handelt es sich um den Münchner E-Commerce- Dienstleister Xoanon, der eine ganze Reihe von erfolgreichen E-Shop-Betreibern betreut (www.xoanon.de).

Die Xoanon-Macher haben für den Snowboard-Shop die Hybris-Software exakt auf die Bedürfnisse dieses Business und der Zielgruppe zugeschnitten.

Software als Service

Der Münchner E-Commerce-Dienstleister Xoanon gehört derzeit zu den Anbietern, die die viel besungenen Web-Services Wirklichkeit werden lassen. Kunden können hier in Zukunft eine Shop-Lösung mieten, deren Betrieb, Wartung und Weiterentwicklung komplett in den Händen des Anbieters bleibt. Vorteil für den Shop-Betreiber: Es fallen keine Lizenzgebühren für die Software an. Stattdessen muss er lediglich am Anfang die Einrichtung und das Design bezahlen. Während des Betriebs lässt sich Xoanon quasi am Geschäft beteiligen, pro Bestellung kassiert der Serviceanbieter dann zwischen 1 und 1,50 Euro. Heißen wird diese Lösung „Commercetools“. Die Konsequenz daraus: Auch der Anbieter wird sich umbenennen und künftig Commercetools heißen.