Symantec-CEO Thompson ging angesichts der Schelte auf Konfrontationskurs und beharrte auf dem Standpunkt, dass die Strategie seines Unternehmens nicht an der Wallstreet bestimmt werde. Mit Kursverlusten von über 40 Prozent in den Monaten nach Bekanntgabe der Fusionspläne musste er sich häufig die Frage gefallen lassen, wie lange er noch die Interessen seiner Anteilseigner als nachrangiges Ziel betrachten wolle. An dem Problembereich scheiden sich seit jeher die Geister: Soll eine Unternehmenstrategie drei Monate bis zum nächsten Quartalsbericht tragen, oder ist es möglich, bis zu zwei Jahre in die Zukunft zu planen?
Die Zukunft sehen Symantec und Veritas in der Kombination von Sicherheit und Verfügbarkeit von Informationen. Beide Themen sind für sich genommen aktueller denn je: Kaum eine Woche vergeht, in der nicht in den USA persönliche Daten aus Unternehmensdatenbanken gestohlen werden. Meist sind auf einen Schlag hunderttausende Verbraucher betroffen. Die angegriffenen Firmen sind zumindest in Kalifornien kraft Gesetz gezwungen, Verstöße gegen die Unversehrtheit der Daten den Kunden zu melden - mit fatalen Folgen für das Image der Unternehmen sowie das Vertrauen in den Online-Kanal.
Gebranntes Kind scheut das Feuer, und wer einmal Opfer eines Identitätsdiebstahls war, überlegt es sich, ob er nicht lieber auf die traditionellen Übermittlungsverfahren zurückgreift. Hier sind jedoch die Transaktionskosten für die Firmen höher als im Internet. Unter dem Strich rechnen sich also Investitionen in die Sicherheit. "Unsere Währung sind Informationen", sagte Veritas-CEO Gary Bloom auf der Anwenderkonferenz Ende April - "und Informationen müssen geschützt werden." Statt wie bislang nur die Eingangstür eines Unternehmens abzuschließen, sollen künftig auch Zimmer sowie Aktenschränke verriegelt werden.