Deutsche Firmen profitieren

Standort Deutschland bewährt sich in der Krise

31.03.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Aufschwung schafft keine neuen Jobs

Zudem werde der erhoffte Aufschwung nach Meinung des Ernst & Young-Partners zunächst wohl kaum positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. "Viele Firmen werden zunächst die Kurzarbeit beenden, die Arbeitszeitkonten auffüllen und auf Überstunden setzen oder Zeitarbeitskräfte beschäftigen. Erst wenn alle diese Mittel nicht mehr ausreichen, um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten, werden die Unternehmen wieder neue Arbeitsplätze schaffen."

Globaler Standortwettbewerb verschärft sich

Trotz des sehr positiven Urteils über die deutsche Standortpolitik stellt Englisch klar: "Die Wirtschaftskrise wird zu einem neuen Kräfteverhältnis zwischen entwickelten Industrienationen und Schwellenländern führen wird - und zwar zulasten der Industrieländer". Die entwickelten Länder wurden von der Rezession sehr hart getroffen und finden nur langsam den Weg aus der Krise: So sank die Wirtschaftsleistung in den entwickelten Ländern im Jahr 2009 laut IWF um 3,2 Prozent, während sie beispielsweise in China um 8,7 Prozent und in Indien um 5,6 Prozent stieg. Im Jahr 2010 soll die Wirtschaft in den entwickelten Ländern um 2,1 Prozent, in China hingegen um 10,0 und in Indien um 7,7 Prozent steigen. "Die Krise führt dazu, dass sich der Aufholprozess der Schwellenländer noch weiter beschleunigt. Dementsprechend steigt auch ihr wirtschaftliches und politisches Gewicht". Die Konkurrenz vonseiten der aufstrebenden Schwellenländer werde sich - auch für Deutschland - intensivieren.

Deutsche Exportsstärke zahlt sich aus

In der aktuellen Diskussion in Europa über Deutschlands Exportstärke und Wettbewerbsfähigkeit seien die Befragungsergebnisse ein klares Signal: "Die deutschen Unternehmer sehen die Exportorientierung und die Wettbewerbsfähigkeit der hiesigen Wirtschaft als spezifischen Standortvorteil Deutschlands an", konstatiert Englisch. "Deutschland hat in den Jahren vor der Krise seine Hausaufgaben gemacht - viele andere EU-Staaten nicht". Der Standort Deutschland stehe im globalen Wettbewerb mit Standorten wie China und den USA. "Eine bewusste Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wäre absurd. Die deutschen Unternehmen können nicht dafür bestraft werden, dass sie sich fit gemacht haben für den globalen Wettbewerb".