Deutsche Firmen profitieren

Standort Deutschland bewährt sich in der Krise

31.03.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Unternehmen lieben Baden-Württemberg und Bayern

Im "Zufriedenheitsranking" schneiden Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg am besten ab. Aus Sicht der befragten Unternehmen bieten diese Bundesländer den dort ansässigen Unternehmen ein besonders gutes Umfeld. Insgesamt ist in den meisten Bundesländern die Zufriedenheit mit den regionalen Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Einzig im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern ist ein Rückgang der Standortzufriedenheit festzustellen.

Gute Infrastruktur kommt Unternehmen entgegen

Besonders positiv bewerten die Unternehmen die Infrastruktur in Deutschland. Dazu zählen etwa Straßen- und Bahnnetze, Anbindung an Flughäfen oder auch die Verfügbarkeit von Büro- und Gewerbeflächen. Im Bundesdurchschnitt bewerten 85 Prozent der Unternehmen die Infrastruktur an ihrem Standort mit gut oder eher gut. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg erhalten die besten Noten.

Bildungspolitik lässt zu wüschen übrig

Deutlich weniger zufrieden zeigen sich die Mittelständler mit der Bildungspolitik in ihrem Bundesland - nur durchschnittlich 60 Prozent bezeichnen sie als gut oder eher gut. Am besten schneiden Sachsen und Baden-Württemberg ab.

Förderung des Mittelstandes als politisches Ziel

Die Mittelstandspolitik der Landesregierungen trifft in diesem Jahr auf deutlich größere Zustimmung als noch 2009. Im Bundesdurchschnitt steigt die Zufriedenheitsquote von 61 auf 72 Prozent. Hamburg, Baden-Württemberg und Thüringen schneiden im Urteil der Mittelständler am besten ab. Im Vergleich zum Vorjahr erhalten die Landesregierungen von Bayern, Hessen und Berlin deutlich bessere Noten, während es in keinem Bundesland zu erheblich schlechteren Benotungen kam.

"Alle Landesregierungen haben sich die Förderung des Mittelstands auf die Fahnen geschrieben", stellt Englisch fest. "Was der Mittelstand allerdings braucht, sind nicht freundliche Worte, sondern Taten. Dazu zählt unter anderem, den Mittelständlern nicht mit einer Vielzahl von Vorschriften und Reglementierungen das Leben schwer zu machen".

Mittelstand fordert dringenden Bürokratieabbau

Die deutschen Mittelständler sehen sich insbesondere durch Gesetze, Vorschriften und ausufernde Statistikpflichten stark eingeschränkt: Für 94 Prozent der Unternehmen wären ein umfassender Abbau von Bürokratie und schnellere Genehmigungsverfahren eine wichtige Maßnahmen, um den Mittelstand in Deutschland zu stärken. An zweiter Stelle steht der Wunsch nach einer Senkung der Lohnnebenkosten: 91 Prozent der Befragten fordern entsprechende Reformen von der Politik. Ebenfalls eine große Mehrheit der Befragten - 81 Prozent - fordert eine direkte Förderung des Mittelstands, etwa durch verbilligte Kredite oder Zuschüsse.