Solide Halbzeitbilanz im IT-Jahr 2005

13.07.2005
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Im Servicegeschäft weht seit einigen Monaten ebenfalls ein rauerer Wind. Dienstleistungen sind zwar nach wie vor gefragt. Jedoch setzt der härter werdende Wettbewerb gerade gegen die Newcomer aus Indien vor allem die etablierten Serviceanbieter unter Druck. Zuletzt meldete Accenture, bis zu 30.000 Arbeitsplätze in Indien ansiedeln zu wollen (siehe auch: "Accenture verstärkt Offshore-Aktivitäten"). Auch die Zeit der Mega-Deals scheint vorbei. So nahm im abgelaufenen zweiten Quartal dieses Jahres die Zahl der weltweit abgeschlossenen Serviceverträge mit einem Volumen von mehr als einer Million Dollar um 7,5 Prozent auf 447 zu. Allerdings schrumpfte gleichzeitig das Gesamtvolumen von 44,1 auf 25 Milliarden Dollar.

Getrübte Aussichten

Zum Auftakt des zweiten Halbjahrs trat bereits eine Reihe namhafter IT-Anbieter auf die Bremse und warnte vor schlechten Ergebnissen. Schwache Umsatz- und Ertragszahlen kündigte etwa Borland an. CEO Dave Fuller übernahm die Verantwortung und trat von seinem Posten zurück. Auch Siebel, Mercury Interactive, Altiris und Open Text räumten ein, dass die Zahlen für die zurückliegenden drei Monate enttäuschend ausgefallen seien. Zumindest die Warnungen von Mercury Interactive, Altiris und Open Text kamen überraschend. Diese hatten in den zurückliegenden Quartalen konstant solide Ergebnisse abgeliefert und steigende Wachstumskurven präsentiert.

Fazit

Nach einem ersten Halbjahr 2005 mit Höhen und Tiefen blickt die IT-Branche der nächsten Bilanzsaison mit Spannung entgegen. Zwar haben gerade die großen Anbieter in den zurückliegenden Quartalen durchweg passable Zahlen vorgelegt. Wie labil das Gleichgewicht ist, hat jedoch das IBM-Ergebnis des ersten Quartals gezeigt. Die Schockwellen der verpassten Analystenerwartungen waren in der gesamten Branche zu spüren. Weitere Rückschläge dieser Art könnten den sensiblen IT-Markt empfindlich treffen.