Informatiker und Freiberufler

So planen Sie Ihre IT-Karriere

25.07.2009
Von 
Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.
Welche Chancen Programmierer, Quereinsteiger, Wirtschaftsinformatiker und andere IT-Profis derzeit haben und wie sie beruflich vorankommen, verrät Karriereexpertin Svenja Hofert.

CW: Frau Hofert, lässt sich eine Karriere in der IT überhaupt planen?

Svenja Hofert, Karriereexpertin: "Wer Karriere im IT-Bereich machen will, muss sich ständig weiterbilden." (Foto: Davide Michaels)
Svenja Hofert, Karriereexpertin: "Wer Karriere im IT-Bereich machen will, muss sich ständig weiterbilden." (Foto: Davide Michaels)
Foto: Svenja Hofert

Hofert: Ich verstehe Karriere als systematische Entwicklung einer beruflichen Laufbahn. Diese muss nicht mehr notwendig mit einem hierarchischen Aufstieg verbunden sein. Nach dem ersten Berufseintritt ist eine Spezialisierung sinnvoll. Das kann eine branchenspezifische Spezialisierung sein, eine methodische und / oder thematische. Natürlich sollten die IT-Experten einen zukunftsträchtigen Bereich wählen. Im IT-Bereich, gerade in Deutschland, ist eine ständige Weiterbildung wichtig, um Karriere zu machen. Schon nach der Uni oder Ausbildung sollten die IT-Fachleute damit anfangen, regelmäßig Weiterbildungen zu besuchen. Ich empfehle, einmal im Jahr sowohl an den fachlichen als auch an den Soft Skills arbeiten.

CW: Wie sollten sich erfahrene IT-Fachleute beruflich orientieren?

Hofert: Es gibt Jobs, die entsprechen einem bestimmten Alter nicht mehr so. Programmierer bleiben beispielsweise nur wenige ihr Leben lang, da meistens irgendwann die Leidenschaft verpufft. Je länger Sie im Job sind, desto wichtiger werden Methodenkenntnisse sowie Persönlichkeit. Nun ist es an der Zeit, in den Projekt-Management-Bereich hineinzuwachsen. Oder alternativ eine noch stärkere Spezialisierung Richtung Experte vorzunehmen und beispielsweise als Berater tätig zu sein.

Projekt-Management ist traditionell kein Führungsjob im hierarchischen Sinn, obwohl viele Firmen das (noch) so sehen. Moderne Unternehmen unterscheiden zwischen Spezialisten-, Projekt-Management- und Führungslaufbahnen. Bisher klappte der Wechsel zwischen den drei Richtungen gut. Doch in Zukunft wird man sich hier öfter entscheiden müssen. Ich denke, dass Spezialisten seltener Führungskräfte werden. Dafür werden Sie ein Vielfaches dessen verdienen können, das Manager bekommen. Das ist die Prognose von Personalexperten, die teilweise bereits schon Realität ist. Allerdings werden die Gehälter ebenso wie die Honorare sehr stark schwanken, gemäß dem Prinzip Angebot und Nachfrage. Die IT bleibt also immer spannend, ins gemachte Nest kann man sich nicht setzen - Veränderungsbereitschaft ist neben der Lust auf Bildung eine wichtige Voraussetzung.

CW-Karriere-Wiki

Mehr zum Thema Karriere finden Sie im Karriere-Wiki der COMPUTERWOCHE. Es ist ein Projekt zum Aufbau einer Wissensdatenbank rund um das Thema Karriere. Jeder kann mit seinem Wissen anderen helfen. Gute Autorinnen und Autoren sind stets willkommen.

Das finden Sie bereits im Wiki: