Service-orientierte Architektur - aber wie?

08.06.2004
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

- Wann ist der richtige Zeitpunkt, um in die neue Technik einzusteigen? Allzu große Eile könnte sich als kontraproduktiv herausstellen, erinnerte Vogel seine Kollegen: "Es sind schon Firmen kaputt gegangen, weil sie SAP zu früh eingeführt haben". Wer unerprobte Technik "auf Hauen und Stechen" ins Haus hole, setze sich der Gefahr aus, Werte zu vernichten, anstatt sie zu schaffen. Der Universitätsdozent und Unternehmensberater Andreas Hunziker dagegen mahnte, nur ja nicht die Hände in den Schoß zu legen. Wer überhaupt keine Vorbereitungen treffe, stehe in zwei Jahren möglicherweise als Business-Verhinderer da.

- Wie lassen sich Unternehmensstandards einhalten, wenn die neue Technik mit den aktuellen ERP-Modulen ausliefert wird? Diese Frage spielte vor allem bei der Diskussion um Benutzerverwaltung und Berechtigungskonzepte eine Rolle. Hier sei es notwendig, unmissverständlich klarzustellen, was wie realisiert werden solle, so der Tenor. "Prinzipielle Architekturentscheidungen sind jetzt zu treffen, sonst laufen die Systeme in Inkonsistenzen", konstatierte Vogel. Wie Kipper ergänzte, erfordert das Disziplin: "Es erinnert an einen frisch gekochten Pudding, der erst in drei Tagen gegessen werden darf."

- Mit welchen Argumenten lässt sich die neue Architektur der Business-Seite vermitteln? "Es gibt keine Kundenanforderung nach Web-Services", so Georg Friedrich Henke, Abteilungs-Manager IT-Anwendungen bei der Beiersdorf Shared Services GmbH in Hamburg. "Die werden auch nicht kommen", entgegnete Vogel. Was die Anwender wollten, seien integrierte Prozesse. Und die IT sollte auf dieser sachlichen Ebene kommunizieren.

- Wo liegt der Return on Investment einer SOA? Über diesen Punkt sollten sich die Unternehmen nur ja keine Illusionen machen, stellte Hunziker klar: "Es wird zunächst eher teurer". Schließlich müsse die Infrastruktur erst einmal aufgebaut werden.