SAP-Arbeitsmarkt in Sommerlaune

11.05.2005
Von Marc Voland

Keine lange Einarbeitung mehr

Galt zur Zeit des Booms das Motto: Jeder wird genommen, solange er weiß, wie ein Computer aussieht, suchen die Unternehmen heute für ihre IT-Aufgaben im Allgemeinen und SAP-Jobs im Besonderen erfahrene Mitarbeiter mit vier bis fünf Jahren Praxiserfahrung. "Wir arbeiten in einem Verdrängungsmarkt und brauchen deshalb Köpfe, die Wissen mitbringen und den Wert des Unternehmens steigern", sagt Martin Daum, Personalleiter bei BTC. Auch für Lynx gilt, dass sie zwar ein paar Newcomer einstellen, vor allem aber Kandidaten mit mehrjähriger Projekterfahrung benötigen. "Kunden akzeptieren es nicht mehr, dass Mitabeiter erst lange eingearbeitet werden", so Vorstand Roland Popall. "Sie müssen in den Projekten gleich loslegen können".

Das bedeutet nicht, dass Neueinsteiger keine Chancen haben. So sucht beispielsweise Accenture 350 SAP-Berater - ein Drittel mit Berufserfahrung, ein Drittel Einsteiger, die direkt von der Hochschule kommen, ein Drittel Trainees. "Da die Nachfrage nach Beratungsleistungen das Angebot an verfügbaren Mitarbeitern, die bereits SAP-Erfahrung mitbringen, bei weitem übersteigt, bieten wir Hochschulabsolventen den Direkteinstieg in die SAP-Beratung über ein eigenes Trainee-Programm an", sagt Simone Spacke, Leiterin Personal-Marketing von Accenture.

Netweaver kommt in Fahrt

Die Situation ist noch nicht dramatisch, aber es wird schwerer, gute Leute zu finden. Auch Clarner von der IDS Scheer sieht erste Engpässe auf dem Arbeitsmarkt: "Die Qualität der Bewerber ist im Durchschnitt gut, aber die wirklichen Spitzenkönner fehlen bereits jetzt. Wenn die Wirtschaft anzieht, könnte sich die Situation verschärfen."