RFID treibt die IT-Dienstleister um

05.01.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Capgemini kann weltweit auf 185 Mitarbeiter zurückgreifen, die sich auf das RFID-Thema spezialisiert haben, in Deutschland beschäftigen sich hingegen nur 30 Mitarbeiter mit RFID-Themen - ein Vollzeit-Job ist es für sie noch nicht. "Die deutschen Anwender nähern sich den neuen Techniken sehr vorsichtig", warnt Capgemini-Manager Lackner vor verfrühter Euphorie. "Wir arbeiten derzeit insbesondere an Pilotprojekten und erstellen vorbereitende Konzepte."

Weil RFID-Projekte tief in die Prozesse eingreifen, sind die Vorhaben aufwändig und teuer, so dass der Grund für die Zurückhaltung deutscher Anwender möglicherweis auch in den nach wie vor knappen IT-Budgets zu suchen ist. Andererseits haben es die IT-Dienstleister bislang kaum verstanden, an die Anwender mit RFID-Paketen heranzutreten. In der Regel verkaufen sie das Geschäft als erweitertes SCM-Projekt, doch RFID erfordert nicht nur Kompetenz im Umgang mit Lieferketten und Prozessen, sondern auch in aktuellen IT-Themen wie Mobility, Sicherheit, Datenintegration, Business Intelligence und Konsolidierung. Grund dafür, sich auf das Projektgeschäft mit der Beratung, Einführung und dem Betrieb von Umgebungen mit Funketiketten vorzubereiten, gibt es ausreichend: "Das Thema RFID zieht seine Kreise. Es wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren eines der wichtigen Arbeitsfelder im Handel und in den anderen Branchen", vermutet Soreon-Manager Binder.