Capgemini kann weltweit auf 185 Mitarbeiter zurückgreifen, die sich auf das RFID-Thema spezialisiert haben, in Deutschland beschäftigen sich hingegen nur 30 Mitarbeiter mit RFID-Themen - ein Vollzeit-Job ist es für sie noch nicht. "Die deutschen Anwender nähern sich den neuen Techniken sehr vorsichtig", warnt Capgemini-Manager Lackner vor verfrühter Euphorie. "Wir arbeiten derzeit insbesondere an Pilotprojekten und erstellen vorbereitende Konzepte."
Weil RFID-Projekte tief in die Prozesse eingreifen, sind die Vorhaben aufwändig und teuer, so dass der Grund für die Zurückhaltung deutscher Anwender möglicherweis auch in den nach wie vor knappen IT-Budgets zu suchen ist. Andererseits haben es die IT-Dienstleister bislang kaum verstanden, an die Anwender mit RFID-Paketen heranzutreten. In der Regel verkaufen sie das Geschäft als erweitertes SCM-Projekt, doch RFID erfordert nicht nur Kompetenz im Umgang mit Lieferketten und Prozessen, sondern auch in aktuellen IT-Themen wie Mobility, Sicherheit, Datenintegration, Business Intelligence und Konsolidierung. Grund dafür, sich auf das Projektgeschäft mit der Beratung, Einführung und dem Betrieb von Umgebungen mit Funketiketten vorzubereiten, gibt es ausreichend: "Das Thema RFID zieht seine Kreise. Es wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren eines der wichtigen Arbeitsfelder im Handel und in den anderen Branchen", vermutet Soreon-Manager Binder.