RFID treibt die IT-Dienstleister um

05.01.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zurzeit beschäftigt die Softlab-Gruppe zehn RFID-Spezialisten. Weitere Experten mit entsprechender Erfahrung arbeiten in Supply-Chain-Management- (SCM-)Projekten. Für den Mutterkonzern BMW hat Softlab RFID-Projekte in der Instandhaltung und im Lagerbereich betrieben. Doch damit ist das Potenzial keineswegs ausgeschöpft, glaubt zumindest Steffen Binder, Research Director bei Soreon. Er sieht weitere Einsatzbereiche und Verbesserungsmöglichkeiten: "RFID ist nicht nur in der Produktion und der Lieferkette denkbar, sondern auch im Auto. Dies gilt insbesondere für den After-Sales- und für den Werkstattservice sowie für das Fuhrpark-Management." Binder stützt seine Einschätzung auf eine derzeit betriebene Umfrage zum RFID-Einsatz in der deutschen Automobilbranche.

Handel setzt auf RFID

Die größten Aktivitäten zeigt indes der Handel, so der Soreon-Berater. Die Branchenschwergewichte Wal-Mart, Metro und Tesco, die keinen Hehl aus ihren RFID-Projekten machen, bilden nur die Speerspitze einer breiten Entwicklung. Alle großen Handelsketten stellen Binder zufolge ähnliche Überlegungen an. Das Gesamtvolumen des RFID-Marktes im deutschen Handel schätzt Soreon in diesem Jahr auf 106 Millionen Euro, bis zum Jahr 2008 wird es sich mehr als verfünffachen (siehe Grafik "RFID im deutschen Handel"). Den Großteil des Geldes geben die Firmen für Hardware aus, weil sie große Mengen an Tags sowie die notwendige Sende- und Empfangstechnik ordern. Doch Aufwendungen für Integration und Installation steigen am schnellsten. "Wir sehen großes Potenzial in diesem Markt", bestätigte Capgemini-Manager Lackner. "Zurzeit versuchen die Unternehmen, vieles zu digitalisieren und die Zusammenarbeit mit den Partnern zu verbessern. RFID bietet dazu gute Möglichkeiten."