Neue Tipps für Job-Scheduler

29.01.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch in Zeiten von E-Business und Web-Services hat die klassische IT-Disziplin Job-Scheduling nichts an Bedeutung eingebüßt. War Batch-Verarbeitung früher eine Mainframe-Domäne, wollen Firmen heute die Hintergrundverarbeitung in heterogenen Betriebssystem-Umgebungen und Client-Server-Applikationen steuern. Gefragt sind daher plattformübergreifende, integrationsfähige Job-Scheduler, die auf ungeplante Ereignisse reagieren können.

Galt es früher, Batches zeitgesteuert ablaufen zu lassen, macht der Trend zur Prozessautomation ereignisgesteuerte Scheduler erforderlich. (Foto: Photodisc)

Job-Steuerung ist so alt wie die Informationsverarbeitung. In den ersten Jahren wurden Computer ausschließlich im Batch-Mode betrieben. Die Zeiten haben sich zwar geändert, doch obwohl Unternehmen in den letzten Jahren ihr Augenmerk vor allem auf dialogorientierte Prozesse gelegt haben, läuft noch immer ein Großteil der Vorgänge im Hintergrund ab - laut dem Beratungshaus Gartner sind es etwa 70 Prozent. Mehr noch: Dialogsysteme machen immer mehr Batch-Läufe erforderlich. "Auf jede Online-Transaktion kommen zehn Batch-Jobs", schätzt Gartner-Analyst Milind Govekar. Doch so offensichtlich scheint dies nicht zu sein: "Die Kunden unterschätzen oft, wie abhängig sie von der Hintergrundverarbeitung sind", hat Matthias Frank, Business Technologist für Enterprise Management bei Computer Associates aus Darmstadt, festgestellt.

Immer weniger Batch-Zeit

Ein großer Teil der Batch-Jobs läuft nachts, während tagsüber die IT-Systeme für Dialog- und Online-Anwendungen zur Verfügung stehen. Zumindest war das bisher so, doch nach Auffassung der auf Job-Steuerung spezialisierten französischen Firma Orsyp verschiebt sich das Zeitfenster zunehmend in Richtung Transaktionsverarbeitung: Web-Anwendungen beanspruchten die Rechnerkapazität mittlerweile rund um die Uhr, und auch Dialogsysteme seien nicht mehr nur von 8 bis 18 Uhr, sondern zwischen 7 und 22 Uhr in Betrieb. So bleibe für unternehmenskritische Batches immer weniger Zeit, was zu Störungen und Abbrüchen führe.