Münchener Rück konsolidiert mit Mysap

25.03.2003
Von Christian Zillich

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Anbindung bestehender Frontend-Systeme, beispielsweise der Quotierungssysteme für die Risikoübernahme oder einer Customer-Relationship-Management-Lösung von Siebel, wie sie unter anderem die größte Tochtergesellschaft American Re einsetzt. Insgesamt müssen am Münchener Standort voraussichtlich 38, bei der American Re rund 26 Schnittstellen realisiert werden, bilanziert der Projektleiter.

Für diese Anbindung der Legacy-Systeme hat sich das Team von Schucar für den Einsatz des Biztalk-Servers von Microsoft als Enterprise-Application-Integration-(EAI-)Plattform entschieden. Der Biztalk-Server ist wiederum über eine Standard-XML-Schnittstelle mit dem SAP-System gekoppelt.

Exchange Infrastructure zu neu

Alternativ hatte die Münchener Rück auch den Einsatz der „Exchange Infrastructure“ von SAP geprüft, sich aber letztendlich dagegen entschlossen. „Aufgrund der Brisanz haben wir eine Lösung gewählt, die unsere Anforderungen komplett abdeckt und mit der wir bereits positive Erfahrungen gemacht haben“, fasst Schucar zusammen. Wenn die Exchange Infrastructure ausgereift sei, stelle sie jedoch für die Zukunft eine klare Option dar, die er weiterhin prüfen wolle.

Bereits eingesetzte Backend-Systeme von SAP wie Financials (Version 4.6b) sowie die Microsoft-Lösungen für die Bürokommunikation und mehrere Ixos-Archive werden im Gegensatz zu den Legacy-Anwendungen über SAPs Application-Linking-and-Embedding-(ALE-)Schnittstellen an Mysap Insurance angebunden.

Derzeit befindet sich Gloria im Übergang zur Realisierung. „Der Rollout erfolgt in mehreren funktionalen Stufen und wird sich für die Münchener Rück am Standort München, die direkt angeschlossenen Außenstellen sowie die US-Niederlassung American Re voraussichtlich bis 2005 erstrecken“, kündigt Schucar an. Anschließend würden die verbleibenden Rückversicherungstochtergesellschaften sukzessive angebunden.