Münchener Rück konsolidiert mit Mysap

25.03.2003
Von Christian Zillich
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit dem größten IT-Projekt ihrer Firmengeschichte plant die Münchener Rück , ihre Kerngeschäftsprozesse weltweit mit einer durchgängigen IT-Plattform abzubilden. Eine neue Komplettlösung ersetzt dabei nahezu alle Altsysteme. Allein in der Münchner Konzernzentrale des Versicherers müssen rund 200 Millionen Datensätze migriert werden.

Foto: Münchener Rück

Noch vor einigen Jahren war die weltgrößte Rückversicherung eine Gruppe von weitgehend unabhängigen Gesellschaften. „Historisch war Rückversicherung ein regionales Geschäft, weil die Märkte entsprechend reguliert waren“, erklärt Rainer Janßen, CIO der Münchener Rück. Viele der versicherten Risiken seien jedoch globaler Natur. Seit einigen Jahren bemüht sich der Konzern daher um eine stärkere Internationalisierung seines Geschäfts. Nicht zuletzt die Folgen des Terroranschlags vom 11. September 2001 und weitere große Schadensfälle wie die Flutkatastrophe vom vergangenen Jahr haben entsprechende Bemühungen beschleunigt. Allein die Zerstörung des World Trade Center hat das Ergebnis mit rund 2,6 Milliarden Dollar belastet.

Obwohl die einzelnen Gesellschaften weiterhin lokal agieren sollen, müssen Risikobewertungen sowie das interne Reporting weltweit vereinheitlicht werden, so die Vorgabe des Vorstands. Dabei geht es nicht nur um eine verbesserte Analyse der Folgen von Katastrophen für das internationale Geschäft. Auch der Kapitalmarkt soll schneller mit Informationen versorgt werden. „Die Anforderungen an das externe Berichtswesen, wie sie sich aus den US-amerikanischen General Accepted Accounting Principles (GAAP), International Accounting Standards (IAS) und der Quartalsberichterstattung ergeben, haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen“, fasst Janßen die Entwicklung zusammen.

Standardsoftware statt Eigenentwicklung