Wolke statt DVDs

Microsoft richtet sich neu aus

13.07.2010

Drahtseilakt

"Es ist keine Frage, dass wir noch mehr tun müssen, um die Möglichkeiten der Cloud auszunutzen", räumte Konzernchef Steve Ballmer vor seinen Partnern in Washington ein. Mit Hewlett-Packard, Dell und Fujitsu hat Microsoft immerhin starke Fürsprecher für die Entwicklungsplattform Azure gefunden, die eine Art Betriebssystem für die Wolke ist.

Ballmer setzt fast seine gesamte Entwicklungsmannschaft auf die Online-Dienstleistungen an. Doch das ist ein Drahtseilakt: Der Konzernchef kann es sich nicht leisten, die Fans seiner klassischen Software zu vergraulen - die Programme sollen deshalb parallel weiterentwickelt werden. Auch können Firmen eigene "Mini-Wolken" in ihren Rechenzentren schaffen. Damit behalten sie die Kontrolle über all ihre Daten, müssen die Software aber nicht mehr auf jeden Arbeitsplatz-PC einzeln installieren.

Für Steve Ballmer sind die nächsten zwölf Monate entscheidend im Rennen um die Vorherrschaft in der neuen Software-Welt. Ein Zurück, das wurde in Washington deutlich, gibt es für ihn nicht: "Der weltweite Wandel zur Cloud ist eindeutig". (dpa/tc)