Geringer Aufwand für die Infrastruktur
Die Ablösung der Hardware war dabei noch das geringste Problem. An Stelle des BS2000-Großrechners ("SX150-40C") traten Unix-Server unter dem Betriebssystem Solaris: eine Fujitsu "PW-900 Ultrasparc" als passive und ein Sun-Sparc-Enterprise "M5000" als aktive Maschine. Beide besaßen jeweils zwei Domänen für die Entwicklungs-, für die Abnahme- sowie für die Produktionsumgebung. Für die Ausfallsicherheit sorgen zweimal zwei Domänen sowie die Möglichkeit von Cluster-Schwenks mit allen installierten Komponenten.
Auch der Aufwand für den Austausch der BS2000-Systemsoftware-Komponenten durch Unix-Versionen war eher gering. Eine Reihe von Komponenten musste allerdings ersetzt werden, weil es für sie keine Unix-Version gab oder die Produkte veraltet waren. Hierzu zählten "Predict Case", "Connect", "Entire Output Management" (NOP), "Natural Document Management", ein strategisches Informationssystem (SIS), Terminal-Emulation usw. Von den Projektbeteiligten wurde dieses Manko aber sogar eher als Vorteil bewertet. Auf diese Weise war man gezwungen, Systemkomponenten notabene zu modernisieren.
Automatisierte Migration der Datenbanken
Auf dem Mainframe wurden 21 Datenbanken betrieben, rund 250 Datenbank-Files und etwa 200 Millionen Datensätzen. Die System- und Anwendungs-Datenbanken wurden von "Adabas-BS2000" automatisiert via Codeumwandlung nach "Adabas-Unix" migriert. Hierbei trat ein gravierendes Problem auf: Im Verlauf der über Jahre betriebenen Weiterentwicklungen hatten Anwendungsentwickler einige Datenfelder zweckentfremdet und Alphafelder für numerische und binäre Daten genutzt. Bei etwa zehn Prozent der Datenbankfiles musste der Datenbestand deshalb durch eigens dafür entwickelte Tools migriert werden.