Linux: Der Beratungsbedarf steigt

19.04.2005
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Aus diesen Gründen verzeichnen die Anbieter von Lowend-Services wie der Installation und Wartung von Web-Servern, Intranets und Firewalls unter Linux nur leichte Zuwächse: "Die Zahl der kleineren Firmen, die auf Linux umsteigen wollen und nicht über das entsprechende interne Know-how verfügen, nimmt nicht mehr so stark zu wie in den letzten Jahren", hat Velten beobachtet. Zudem erhöhe sich der Wettbewerb, weil auch die IT-Systemhäuser verstärkt in das Geschäft mit einfachen Linux-Services einsteigen. Dadurch seien in diesem Segment keine sehr hohen Margen mehr zu erzielen.

Beratungsintensive Services gefragt

Insgesamt wächst der noch junge Markt für Linux-Dienstleistungen derzeit jedoch stärker als das Geschäft mit entsprechender Hard- und Software. Den Analysten von Techconsult zufolge lagen die Umsätze aus Services im Open-Source-Umfeld in Deutschland 2003 bei 42 Millionen Euro. 2007 sollen es 107 Millionen Euro sein. Für steigende Einnahmen sorgt vor allem die zunehmende Nachfrage nach beratungsintensiven Dienstleistungen. Dadurch, dass sich Linux immer stärker in Richtung Enterprise-Computing bewegt. Das zieht umfangreichere und komplexere Projekte nach sich, die viele Anwender nicht mehr mit eigenen Mitarbeitern bewältigen können.

Bislang werden solche Projekte zwar in erster Linie von großen Anwenderunternehmen und einigen ausgewählten Mittelständlern in Angriff genommen. Da die Anforderungen mit der Größe der Projekte steigen und es gerade hier hohe Dienstleistungs- und Beratungsstandards zur wahren gilt - etwa durch Technologie-Assessments oder Machbarkeitsanalysen - wird der Bedarf an professionellen Services nach Einschätzung von Velten aber weiter zunehmen.