Kleine Anbieter hoffen auf Linux-Geschäft

27.02.2004
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

ERP-Anbieter auf der CeBIT 2004SAP AG: Halle 4, Stand D12, D28, G37/38, G47/48; Halle 11, D59; Halle 18, Stand EG A24

Microsoft: Halle 4, Stand A38

Sage KHK: Halle 5, Stand F18

Peoplesoft: Halle 5, Stand C04

Soft M: Halle 5, Stand A37

Wilken GmbH: Halle 5, Stand C38

Abas Software AG: Halle 5, Stand A18

Bäurer GmbH: Halle 5, Stand A36

Command AG: Halle 5, Stand A38

IFS: Halle 5, Stand A17

Infor: Halle 5, Stand D28

AP AG: Halle 4, Stand F70

Proalpha Software AG: Halle 3, Stand C17

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Während die Ankündigungen der großen ERP-Anbieter im Vorfeld der Messe wenig Neues vermuten lassen, herrscht bei den kleineren Firmen mehr Bewegung. Vor allem Open-Source-Strategien treiben die Softwarehäuser um. So wird der in München ansässige ERP-Anbieter Soft-M in Hannover (Halle 5, Stand A37) erstmals einen Linux-Prototypen seiner "Soft-M-Suite" zeigen. Damit unterstütze man nach den I-Series-Rechnern von IBM und Windows die dritte für den Mittelstand relevante Systemplattform für den Mittelstand, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung des Herstellers. Noch 2004 soll das Linux-basierende ERP-System für alle Anwendungsbereiche mit einer darunterliegenden Oracle-Datenbank zum Vertrieb freigegeben werden. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Bedeutung von Linux in mittelständischen Unternehmen stark zunehmen wird.

Neben der Linux-Version ihrer ERP-Suite zeigen die Münchner verschiedene Erweiterungen für ihre Business-Applikationen. So können Anwender künftig beispielsweise über eine XML-Schnittstelle ein Labor-Informations-Management-System (Lims) anbinden. Damit sollen sich alle im Laborumfeld anfallenden Prozesse abbilden lassen, von der Proben- und Messwertaufnahme über das Abfassen der Berichte bis hin zur Rechnungsstellung.

Auf Linux-Kurs ist auch die Wilken GmbH aus Ulm. Der Softwareanbieter hat seine eigene IT-Infrastruktur auf das Open-Source-System umgestellt. Damit sollen die Kosten gesenkt und den Kunden die entsprechende Migrationskompetenz demonstriert werden. Nach eigenen Angaben spart Wilken in den nächsten fünf Jahren rund 400 000 Euro ein. 20 Prozent der eigenen Kunden würden mit dem Gedanken spielen, auf Linux umzusteigen. "Das System von Microsoft ist praktisch tot", prognostiziert Wilken-Geschäftsführer Andreas Lied.

Neben der eigenen Linux-Kompetenz zeigt Wilken auf der CeBIT in Halle 5 Stand C38 ein neues Tool zum Anwendungsdesign. Damit sollen Entwickler Fachobjekte einer Applikation sowie deren Zusammenhänge einfacher strukturieren können. Das auf Java basierende Werkzeug beinhaltet ferner einen grafischen Maskendesigner, der die Oberflächen in einer XML-Beschreibung speichert.

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