IT-Trends im Branchenvergleich

31.08.2005
Von Katharina Friedmann

Ein weiteres großes Thema auch dieser Branche ist nach wie vor das Outsourcing. Schlossen die Telekommunikationsanbieter anfangs fast ausschließlich infrastrukturbezogene Verträge, werden mittlerweile auch Anwendungen ausgelagert. Als Beispiele können das Abkommen zwischen E-Plus und Atos Origin oder CSC Ploenzkes Übernahme der SAP-Dienstleistungen für Vodafone gelten.

Energieversorger

Um den freien Wettbewerb zu beschleunigen, müssen Deutschlands Energieversorger laut EU-Stromrichtlinie ihre Geschäftsbereiche, etwa den Netz- vom Energievertrieb, trennen und rechtlich selbständige Einheiten gründen. "Die Entbündelung bezieht sich nicht nur auf Organisation und Buchhaltung, sondern schafft - als informatorisches Unbundling - auch Handlungsbedarf bezüglich der IT", klärt PAC-Berater Karsten Leclerque auf. So benötigten die einzelnen Units getrennt funktionierende Systeme zur Informationsaufbereitung. Die Nachfrage nach IT-Beratung für die Anpassung der Systeme an die neuen Richtlinien sei daher groß.

Vonnöten sind laut PAC Lösungen mit zahlreichen Schnittstellen - etwa zwischen Technik und Management. Wo möglich, implementieren Energieversorger zudem branchenspezifische Standardsoftware. Um einen funktionierenden Wettbewerb auf dem Strommarkt sicherzustellen, wurde ferner der Zuständigkeitsbereich der Bundesnetzagentur auf den Energiesektor erweitert. Angesichts der damit erhöhten Anforderungen an das Reporting steigt das Interesse an Berichts- beziehungsweise BI-Tools.

Öffentliche Hand

Zunehmend entscheiden sich öffentliche Institutionen für die Einführung von Open-Source-Technik - unterstützt durch die Zielsetzung des Bundesinnenministeriums. Demnach soll künftig rund die Hälfte aller öffentlichen Systeme auf Basis quelloffener Produkte laufen. Unabhängig davon steht für den "Public Sector" eine Vielzahl anderer IT-Aufgaben an: Zum einen sollen die Finanzapplikationen homogenisiert werden. Zum anderen beschließen immer mehr Länder den Wechsel von kameralistischen auf doppische Buchhaltungssysteme für Gemeinden und Landesbehörden. Ferner soll der "Domea"-Standard die elektronische Archivierung von Informationen, aber auch den elektronischen Transfer von Dokumenten zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Bürgern ermöglichen. Hinzu kommt die geplante Einführung eines nationalen Standards für elektronische Unterschriften.