IT-Trends im Branchenvergleich

31.08.2005
Von Katharina Friedmann

In der Transport- und Logistikbranche geht der Trend weg von reinen Transportleistungen hin zum vollen Logistikservice. Er wird von großen Unternehmen angeboten oder durch branchenübergreifende Kooperationen etwa in den Bereichen "Straße/Schiene" und "Straße/Wasser" ermöglicht. Daher ist hier die Integration von Prozessen und IT-Systemen sowohl in und zwischen Unternehmen als auch branchenübergreifend das große Thema. Um den Informationsaustausch zu verbessern, Abläufe zu optimieren und Partnernetze zu managen, werden derzeit vor allem Lösungen für das Supply-Chain-Management (SCM) und die Anwendungsintegration interessant. "Mit der Globalisierung, Liberalisierung und Privatisierung steigt der Konkurrenzdruck unter den Transport- und Logistikanbietern. Sie reagieren darauf mit Umstrukturierungen, Prozessoptimierungen, Kooperationen und Zusammenschlüssen sowie effizienteren IT-Systemen", so PAC-Expertin Szibilla Szatmari. So habe der Logistikdienstleister Danzas T-Systems mit der Implementierung eines umfassenden Dokumentationssystems beauftragt und seine komplette IT an Atos Origin ausgelagert.

Dienstleistungsbranche

Insbesondere für die kleinen bis mittelständischen Unternehmen, die den stark lokal orientierten Servicesektor prägen, geht es darum, die Kosten zu senken und so zu einem noch akzeptablen Ertrag zu gelangen. "Verstärkt durch den schwachen Binnenkonsum, wurde in den letzten Jahren ein Konzentrationsprozess in Gang gesetzt, der in Zukunft vermehrt zu Integrations- und Konsolidierungsprojekten in der IT führen wird", prophezeit PAC-Berater Stephan Kaiser.

Mit Blick auf die Kostenreduzierung werde in der Dienstleistungsbranche auch das Outsourcing einen höheren Stellenwert einnehmen - nicht nur bei den klassischen Serviceanbietern wie Beratungshäusern, IT-Dienstleistern und Agenturen, sondern zunehmend auch in der Medienbranche. Als Beispiel führt PAC den Axel Springer Verlag an, der Desktops und Helpdesk an SBS ausgelagert hat. Als wegweisend für die gesamte Branche beurteilen die Consultants den Outsourcing-Vertrag, den die BBC (British Broadcasting Corp.) ebenfalls mit SBS abgeschlossen hat. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre, das Volumen beläuft sich auf 2,7 Milliarden Euro. Sollte sich diese Vereinbarung als erfolgreich erweisen, werde sich auch die deutsche Medienlandschaft gegenüber Outsourcing-Vorhaben weiter öffnen.