IT-Trends im Branchenvergleich

31.08.2005
Von Katharina Friedmann

Den Analysten zufolge haben die Serviceanbieter mittlerweile generell erkannt, dass sie ihre Kernprozesse verbessern oder erst einmal verstehen müssen. Auch prüften sie zunehmend Möglichkeiten, sowohl im Infrastruktur- als auch im Anwendungsbereich auszulagern.

Finanzdienstleister

Laut PAC rühren viele Schwierigkeiten, mit denen sich die Finanzdienstleistungsbranche herumschlägt, von einer unzureichenden Industrialisierung der Prozesse her. PAC-Beraterin Nadia Adnane verweist hier auf ein enormes Rationalisierungspotenzial: Die Finanzdienstleister hätten eng verflochtene und sehr komplexe Systeme, die letztendlich die Kosten der IT-Entwicklung und -Wartung in die Höhe trieben. Industrialisierung und Standardisierung können hier Abhilfe schaffen. Den Marktforschern zufolge arbeitet die Branche auch daran. Die Kosten - insbesondere IT-Aufwendungen - sollen sinken und flexibler werden. Gleichzeitig rücken Effizienz- und Wachstumsziele in den Vordergrund. Als Folge freunden sich Banken und Versicherungen zunehmend mit dem Outsourcing-Gedanken an, ziehen aber auch Kooperationen mit anderen Finanzdienstleistern in Erwägung. Ein prominentes Beispiel sind die Verträge zwischen Deutscher Bank beziehungsweise Dresdner Bank und Postbank, die in Zukunft für beide deutschen Großbanken den Zahlungsverkehr abwickeln wird. Zudem nimmt die Durchdringung mit SAP-Systemen kontinuierlich zu: Die Postbank hat den Rollout eines komplexen SAP-Systems gerade hinter sich, und die Münchner Hypovereinsbank hat Ähnliches angekündigt.

Telekommunikation

Auch im Telekommunikationssektor nimmt das Thema Standardisierung einen hohen Stellenwert ein. "Die größten IT-Systeme in dieser Branche stellen Billing-Lösungen dar, die bislang ein regelrechtes Patchwork bildeten", so PAC-Analystin Julia Reichhart. Diese Systeme gelte es nun zu harmonisieren. Laut Reichhart greifen die Unternehmen dabei immer häufiger auf Standardsoftware zurück.