Internet-Jobs - eine Sackgasse?

08.03.2002
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Murat G., der 1999 einen einjährigen Lehrgang zum Multimedia-Spezialisten begann, fand den Unterricht zwar inhaltlich gut, da die meisten Dozenten aus der Praxis kamen. "Aber wir haben mit extrem vielen Tools für verschiedene Einsatzgebiete gearbeitet - da konnte man gar nicht in die Tiefe gehen." Auch das Wissensniveau und Alter der Schüler klaffen häufig weit auseinander.

"Der Kurs war eigentlich für arbeitslose Hochschulabgänger konzipiert", so Murat G. "Die Akademie hat jedoch jeden genommen, der vom Arbeitsamt geschickt wurde. Da hatten einige Teilnehmer vorher noch nie am PC gesessen und zogen das Niveau dadurch nach unten."

Zudem herrschte speziell in der Multimedia-Branche lange Zeit eine große Diskrepanz zwischen Anforderungsprofil und tatsächlicher Qualifikation. "Nur Javascript und HTML programmieren zu können schafft langfristig keine gesicherte Existenz", bringt es Martin Hepp vom Lehrstuhl Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an der Universität Würzburg auf den Punkt. Auch das unklare Ausbildungsprofil macht es Jobsuchenden wie Arbeitgebern nicht einfach. Allein für die Tätigkeit des Multimedia-Producers kursierten zeitweise rund 30 verschiedene Beschreibungen. Nicht zuletzt deshalb bewilligt das Arbeitsamt für Maßnahmen im Multimedia-Bereich nur noch wenig Geld.

Unwissende Arbeitsamtberater

Peter Pauli