Im Handy ist der Wurm drin

30.03.2005
Von Martin Seiler

Derartige Horrorszenarien sind bislang glücklicherweise noch nicht eingetreten, was angesichts des relativen Alters dieser Gefahr etwas verwundert. Als erstes mobiles Gerät wurde die "Palm"-Plattform schon vor knapp fünf Jahren zum Ziel von Virusattacken: Der Trojaner "Liberty.A" ließ Anwender und Hersteller aufhorchen, wenig später folgte "Palm.Phage", den die Antivirenspezialisten der Kaspersky Labs als ersten Virus beschrieben, der Palm-Anwendungen angreift und unbrauchbar macht.

Dass auch Windows Mobile nicht vor der mobilen Gefahr geschützt ist, bewies das auf Sicherheit spezialisierte US-amerikanische Unternehmen Airscanner auf der Hacker-Konferenz "Defcon" im Juni 2004. "Windows Mobile hat fast keine Sicherheitsarchitektur", warnen die Experten, denen zufolge das System "für Angreifer weit offen steht". Die Realität holte das Airscanner-Team und die Anwender schon kurz darauf ein, als ein "echter" Virus entdeckt wurde, den ein Hacker der Gruppe "29A" in Umlauf gebracht hatte. Glücklicherweise handelte es sich bei "WinCE4.Dust" um einen so genannten Proof of Concept, der sich zwar verbreiten, aber keinen wirklichen Schaden anrichten konnte.

Das änderte sich mit dem Auftauchen von "Brador.A" wiederum einen Monat später: Sicherheitsexperten sehen darin den ersten Virus, der Pocket-PC-Geräte mit Windows Mobile als Betriebssystem aktiv angreift und versucht, einem Hacker den Zugriff darauf zu ermöglichen. Der weniger als 6 Kilobyte große Schädling verbreitete sich via E-Mail-Attachment oder über Web-Downloads und befällt mit einem ARM-Prozessor ausgestattete Pocket-PCs.