Investitionen in Software Defined Storage

IBM baut mit Spectrum Storage sein Speichersoftware-Portfolio um

19.02.2015
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Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Software macht Storage intelligenter

Auch aus Sicht der Analysten wird die Softwarekomponente im Storage-Umfeld immer wichtiger. Nach Einschätzung der Marktforscher von Gartner werden bis 2019 rund 70 Prozent aller Speicherprodukte auch als Software-only-Versionen verfügbar sein. Rund drei Viertel alle polystrukturierten Daten würden in fünf Jahren durch SDS-Lösungen verwaltet. Noch ist der Markt allerdings relativ überschaubar. IDC taxierte den Anteil von SDS-Plattformen im zweiten Quartal 2014 auf 3,5 Prozent des gesamten Marktes für Storage-Software (3,8 Milliarden Dollar) - das sind 133 Millionen Dollar. Allerdings wächst der SDS-Markt bedeutend schneller als das Gesamtgeschäft mit Storage-Software. Im zweiten Quartal betrug das Plus bei den SDS-Lösungen im Vergleich zum Vorjahresquartal 15,7 Prozent. Ein Quartal später lag die Wachstumsrate schon bei 39,4 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr wollen 2015 deutlich mehr Unternehmen ihre Speicherausgaben erhöhen.
Im Vergleich zum Vorjahr wollen 2015 deutlich mehr Unternehmen ihre Speicherausgaben erhöhen.
Foto: ESG

Der Markt für Software-Defined-Storage-Plattformen profitiere von dem Wunsch der Anwender, Standard-Hardware für den Aufbau von Storage-Systemen zu verwenden und so die Kosten zu senken, sagte Jingwen Li, Analystin und Storage-Expertin bei IDC.

Anbieter setzen auf Software Defined Storage

Das Thema Software Defined Storage (SDS) steht bei vielen Anbietern weit oben auf der Agenda. Um die kommende Datenflut verwalten zu können, müsse die Komplexität der Infrastruktur entzerrt und der Betrieb automatisiert werden, sagt Daniel Pelke, CTO von EMC. Dafür müssten Server, Netzwerk und Storage abstrahiert und neu in Gruppen organisiert werden. Diese Gruppen effizient zu verwalten, sei der Schlüssel eines Software-Defined Datacenter (SDDC). Software-Defined Storage (SDS) bedeutet aus Sicht Pelkes nicht nur ein Layer, über den die Speicherkapazität transparent und herstellerneutral zur Verfügung gestellt wird. Es gehe zudem darum, zusätzliche Data Services anzubieten.

Auch Hewlett-Packard verknüpft seinen SDS-Ansatz eng mit dem Prinzip des SDDC. Dabei seien drei Komponenten entscheidend: Standardisierte x86-Hardwareplattformen, Storage-Services, die viele Systeme im Scale-Out- oder Grid-Verbund zusammenzuschalten, sowie Schnittstellen für eine einheitliche Verwaltung. Auch andere Anbieter werden hier aktiv. So hat gerade erst Suse mit "Suse Enterprise Storage" eine SDS-Lösung vorgestellt. Damit sollen sich Standard-Server zu einem Cluster aus Storage-, Monitoring- und Management-Nodes zusammenschalten lassen.