COMPUTERWOCHE.de: Herr Haupt, das Dynamic Data Center Toolkit for Hoster - kurz DDTK-H - soll Outsourcern und Hostern den Einstieg ins Cloud-Computing erleichtern. Wie würden Sie den konkreten Nutzen des Toolkits bezeichnen?
Haupt: Hoster und Outsourcer bekommen mit dem Toolkit eine Lösung, um Infrastructure as a Service (IaaS) und Software as a Service (SaaS) bereit zu stellen. Gibt es eine entsprechende Infrastruktur mit Microsoft-Produkten, bekommt der Hosting-Partner ein Werkzeug, um seinen Kunden in kurzer Zeit IaaS und SaaS anbieten zu können. Er spart sich damit eine Menge Entwicklungsarbeit und -zeit - das ist der große Mehrwert.
Ganz wichtig dabei ist aber: Das Toolkit ist kein Produkt, das eben so mal installiert und genutzt werden kann. Vielmehr ist das DDTK-H als Framework zu sehen, das eine ganze Reihe von technischen Samples und Scripts bereit stellt und mit dem der Kunde sich entsprechende Cloud-Funktionalitäten bauen kann. Wir wollen ihm einfach die Möglichkeit geben, seine Ressourcen weiter zu nutzen und Cloud-Funktionen mit Microsoft-Technologien in seine Infrastruktur zu integrieren.
Lässt sich das Toolkit auch für cloud-affine Unternehmen nutzen, die keine Hoster oder Outsourcer sind?
Das Data Center Toolkit gibt es in zwei Ausrichtungen. Beim DDTK-H ist die primäre Ausrichtung die Provisionierung und das Accounting - also die Frage, wie stelle ich IaaS bereit und wie rechne ich IaaS ab. Es wendet sich primär an Hoster. Natürlich kann jeder Kunde und jedes Unternehmen dieses Toolkit herunterladen und einsetzen. Hier gibt es keine Beschränkung. Nur: Wir sehen den größten Nutzen im Hosting-Umfeld.
Für Unternehmen besser geeignet ist ein zweites Tool, das Virtual Machine Manager Self Service Provisioning Portal 2.0. Das ist unser Self Service Portal für den Virtual Machine Manager. Das Tool hat eine ähnliche Funktionalität wie das DDTK-H, stellt aber die Funktionen mit wesentlich geringerem Entwicklungsaufwand für den Enterprise-Bereich bereit.
Wir haben also auf der einen Seite ein Produkt out of the box - das Portal -, das man einfach installieren und sofort einsetzen kann. Und auf der anderen Seite das mit hohem Entwicklungsaufwand verbundene, aber sehr flexible DDTK-H. Das wird oft verwechselt, ist aber ein ganz anderer Ansatz.