Hap:py Birth.day, Spam!

12.05.2004
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Egal, wie die Zahlen auch gewichtet werden, ein Trend ist klar erkennbar: Zehn Jahre Spam sind eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Auf dieser Welle schwammen in den vergangenen Jahren auch die Hersteller von Filterlösungen. Inzwischen haben sich drei Ansätze zur Schädlingsbekämpfung herausgebildet: Software, Appliances und Services. Zur ersten Gruppe gehört die Firma Brightmail, die schon seit 1998 im Anti-Spam-Geschäft ist. Andere Anbieter sind etwa Tumbleweed Communications, Proofpoint oder Clearswift. Bei den Appliances (vereinfacht: Pakete aus Hardware, Betriebssystem und Applikationen zum Auspacken und Anschalten) kämpfen Ciphertrust und Ironport Systems um die Gunst der Entscheider. Letztere Firma hat vergangene Woche einen Vertragsabschluss mit Microsofts Online-Diensten MSN und Hotmail gemeldet. Borderware und Barracuda sind weitere Hersteller.

Betr.: Ge:t rid of th.e pain qui:ck

Überaus rege gestaltet sich die Szene der Dienstleister, die E-Mails der Kunden über eigene Systeme und durch ihre Filter leiten. Postini, Messagelabs, Frontbridge Technologies und MX Logic lauten die Namen der Anbieter. Sie unterscheiden sich - wie in den anderen Anti-Spam-Segmenten auch - durch die Qualität der Mail-Klassifizierung beziehungsweise anhand der Möglichkeit, die Dienste für den eigenen Bedarf zurechtzuschneidern.

Der Markt der Mail-Filter wird dadurch geprägt, dass bis vor kurzem vornehmlich kleine Spezialanbieter in dem Gebiet tätig waren. Analysten siedeln die Zahl der Lieferanten zwischen 40 und weit über 100 an. Inzwischen konsolidiert sich das Segment, da unter anderem auch die etablierten Security-Konzerne das Geschäftsfeld - mit der üblichen Reaktionsfrist - entdeckt und als lukrativ eingestuft haben. Sophos kaufte Activestate im vergangenen September, Ironport tat sich kurz darauf mit Spamcop zusammen. Die Kasseler Cobion AG schlüpfte bei Internet Security Systems (ISS) unter, Tumbleweed übernahm den Appliances-Hersteller Corvigo, Surfcontrol verleibte sich Mitte April Messagesoft ein, das ebenfalls Komplettgeräte anbietet. Laut Gartner werden 30 der rund 40 Anbieter von der Bildfläche verschwinden.

Betr.: Midyear s.a.l.e.s. of software