Oliver Tuszik, Computacenter

Günstige Preise sind keine Kunst

26.04.2010
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Cloud ist für Startups ideal

CW: Interessant wird das Cloud-Computing, wenn sich günstige Standard-Dienste aus der öffentlichen Cloud nach Bedarf mit Private-Cloud-Angeboten kombinieren lassen. Für viele Nutzer im Unternehmen ist ein einfacher Google-Account ausreichend.

TUSZIK: Die ausschließliche Nutzung der öffentlichen Cloud-Angebote ist für Geschäftskunden aus drei Gründen zurzeit noch nicht interessant:

Erstens garantieren die Provider in den wenigsten Fällen belastbare SLAs. Unternehmen, wollen Gewissheit, dass ein Angebot, das sie via E-Mail verschickt haben, auch ankommt. Diese Qualität können viele Anbieter noch nicht zusichern.

Zweitens müssen, sobald personenbezogene Daten ausgetauscht werden, Datenschutznormen erfüllt werden. Das ist nicht schwer und wird oft überschätzt, es muss aber gewährleistet sein.

Und drittens akzeptieren große Unternehmen kein Standard-E-Mail-System. Sie haben bereits entsprechende Applikationen im Einsatz und wollen auf komfortable Funktionen etwa für Raumreservierung, Urlaubsplanung und Presence-Management nicht verzichten. Ein E-Mail-System ist schon längst mehr als eine Installation, die nur elektronische Briefe verschickt.

Wenn ich heute ein Startup gründen würde, dann würde ich auch alle Dienste aus der Cloud beziehen. Der Mehrwert liegt nicht in tollen IT-Installationen, sondern in der Business-Idee. Mit den Cloud-Diensten könnte ich mir zudem Investitionen ersparen.